Witten. Sechs Männer – darunter ein Wittener – sollen einen Autofahrer verprügelt haben. Doch die Identifizierung vor Gericht gestaltete sich schwierig.

Wegen gefährlicher Körperverletzung haben am Donnerstag (28.4.) sechs Angeklagte die Anklagebank vor dem Jugend-Schöffengericht in Bochum gedrückt. Die 21 bis 27 Jahre alten Männer, davon einer aus Witten, sollen am 29. Mai 2020 einen Autofahrer verprügelt haben.

Am Tattag waren die Männer in drei Autos unterwegs. An einem Engpass kam es zum Streit mit einem entgegenkommenden Fahrzeugführer. Weil der Mann offenbar nicht schnell genug zurücksetzte, soll er aus dem Auto gezogen und geschlagen worden sein.

Angeklagter aus Witten schwieg zu den Vorwürfen

Die Anklage spricht von brutalen Schlägen. Das Opfer erlitt Nasenbluten und Prellungen. Allerdings blieb vor Gericht unklar, wer den Mann aus dem Auto zog. Ohnehin waren die Angeklagten als Fahrzeughalter allein aufgrund ihrer Lichtbilder identifiziert worden, die die Polizei dem Opfer vorgelegt hatte. Wer eigentlich was gemacht hatte, war nicht festzustellen.

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Die Angeklagten selbst machten alle von ihrem Recht zu schweigen Gebrauch. Die Vorsitzende Richterin schlug daraufhin vor, das Verfahren gegen alle Beschuldigten einzustellen. Das Opfer erhält 2000 Euro Schmerzensgeld, wozu sich die Angeklagten bereiterklärten. Auch das Opfer war mit dieser Lösung einverstanden.