Witten. Im Prozess gegen drei Wittener, denen brutale Überfälle zur Last gelegt werden, hat ein Bewährungshelfer ausgesagt. Das wusste er von den Taten.

Schweren Raub, besonders schweren Raub und gefährliche Körperverletzung wirft die Staatsanwaltschaft drei Angeklagten aus Witten vor, die sich vor der Jugendstrafkammer des Landgerichts Bochum verantworten müssen. Zwei Männer (18 und 24) sowie eine 24-jährige Frau sollen am 19. und 20. Januar 2021 zwei Opfer in deren Wohnungen überfallen und beraubt haben. Am Freitag hörte das Gericht nun den Bewährungshelfer des 24-jährigen Angeklagten als Zeugen.

Der sagte aus, sein Klient habe ihm von den Taten erzählt. Der Plan sei gewesen „Dealer abzuzocken“, um an Geld zu kommen. Der Angeklagte sei damals nervlich fertig gewesen, weil er jemandem 15.000 Euro zahlen sollte und deswegen bedroht wurde – von wem und warum, das wurde nicht erörtert.

Bett des jungen Witteners war zertrümmert

So wurde der Plan dann offenbar umgesetzt: Das 18-jährige Opfer, das in der Pferdebachstraße wohnte, soll mit einem Baseballschläger bedroht und geschlagen worden sein. Ein anderer Täter soll ihm Faustschläge versetzt haben.

Die 44-jährige Betreuerin des Opfers, die nach der Tat in die Wohnung kam, schilderte den Richtern, das Bett des jungen Mannes sei zertrümmert gewesen und er habe eine Verletzung an der Nase gehabt. Dass er die Täter nicht erkannt hat, wie er behauptet, habe sie ihm allerdings nicht geglaubt. Zumal einer der Täter „Finger weg von meiner Freundin“ geschrien haben soll.

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Auch den Bewohner einer Wohnung an der Johannisstraße soll das Trio laut Anklage am 19. Januar 2021 überfallen haben. Das Opfer in der Johannisstraße wurde mit Pfefferspray besprüht, mit einem Stock geschlagen und gefesselt. Der Prozess wird fortgesetzt.