Witten. In Kürze ist auch in Wittener Läden und Lokalen die Maskenpflicht Schnee von gestern. Trotzdem müssen Gäste und Kunden genau hinschauen. Warum?
Der Countdown läuft: NRW streicht die Maskenpflicht. Auch in Witten winkt ab Sonntag (3.4.) die große Freiheit. Kein 3G, keine Maskenpflicht mehr im Einzelhandel und in der Gastronomie. Oder etwa doch? Denn Händler oder Wirte dürfen sich auf ihr Hausrecht berufen und selbst entscheiden, ob sie die Corona-Regel weiterhin anordnen. Das haben in Witten nicht alle vor, aber einige.
In Bommern bei Edeka Schwalemeyer muss ab Montag niemand mehr den Mund-Nasenschutz tragen. „Ich halte mich an die Gesetzeslage und überlasse es den Leuten, selbst zu entscheiden, ob sie eine Maske tragen möchten oder nicht“, sagt Inhaber Ralf Schwalemeyer. Der 62-Jährige geht davon aus, dass vor allem ältere Menschen beim Einkaufen weiterhin den Schutz nutzen. „Wir sollten die Krankheit natürlich nach wie vor ernst nehmen, aber mit der Grippe leben wir beispielsweise ebenfalls. Ich finde, so langsam sollten wir zur Normalität zurückkehren“, sagt der 62-Jährige.
Viele Wittener Händler sprechen nun Empfehlungen aus
Auch in den beiden Edeka-Filialen in Heven und am Crengeldanz fällt die Maskenpflicht weg. „Wir sprechen die Empfehlung aus, eine Maske zu tragen, aber verpflichten werden wir dazu niemanden“, sagt Inhaber Norbert Bertram. Bei Edeka Grütter in Herbede trägt das Personal weiterhin Maske, Kundinnen und Kunden dürfen aber selbst entscheiden.
Das ist bei Rewe Kesper in Annen anders. Die Schilder mit der Anordnung, eine Maske zu tragen, werden nicht über Nacht verschwinden. „Wir Mitarbeiter tragen alle weiterhin den Schutz – dasselbe gilt für unsere Kundinnen und Kunden“, sagt Benedikt Zander. Aufgrund der immer noch sehr hohen Inzidenzwerte hätten seine Vorgesetzten diese Entscheidung getroffen.
Wittener Filialleiterin würde sich mit Maskenpflicht besser fühlen
Vanessa Woche, Filialleiterin von Fressnapf an der Dortmunder Straße, sieht den Wegfall der Corona-Regel kritisch. „Ich wäre dafür, die Maskenpflicht beizubehalten, aber die Geschäftsleitung berät noch darüber“. Die 24-Jährige macht sich große Sorgen, weil in dem Geschäft für Tierbedarf viele Beratungsgespräche stattfinden. „Da haben wir engen Kundenkontakt und es wäre definitiv vernünftiger, die Maske aufzusetzen“, sagt die Filialleiterin.
Die neuen Masken-Regeln
Die aktuelle Coronaschutzverordnung gilt bis einschließlich 2. April (24.00 Uhr). Ab Sonntag, 3. April, fällt dann die allgemeine Maskenpflicht in Innenräumen weg.Nichtsdestotrotz steht es Betreibern, z.B. auch von Lebensmittelmärkten und Veranstaltern von Konzerten etc. offen, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und den Zugang weiterhin an 2G oder 3G oder das Tragen einer Maske zu binden.Die Maskenpflicht gilt weiterhin im öffentlichen Nah – und Fernverkehr, in Krankenhäusern und Pflegeheimen.
Im Cap-Baumarkt an der Annenstraße bleiben die Schilder mit der Corona-Regel hängen. Baumarktleiter Jörg Stiering betont: „Bei uns setzen alle weiterhin ihre Masken auf“. Dabei gehe es vor allem um den Schutz der Beschäftigten. „Wir werden auch erstmal vorne an den Eingang jemanden hinstellen, der das kontrolliert“, sagt der 60-Jährige.
Wittener Wirte: Mal mit, mal ohne Maske
Auch die Gastronomen gehen unterschiedlich mit den neuen Masken-Möglichkeiten um. Alireza Kordi, Inhaber der Trattoria Pavarotti auf dem Rathausplatz, richtet sich nach den Vorschriften. „Die Schilder mit der Maskenpflicht kommen vorläufig weg“, sagt der Restaurantbetreiber. Das „vorläufig“ betont Alireza Kordi in seinem Satz besonders – denn er befürchtet, dass die Zahlen wieder steigen werden.
Im Jever Krog in Herbede möchte Karsten Laux die Maskenpflicht lieber noch beibehalten. „Meine Mitarbeitenden fühlen sich damit auch sicherer“, so der Inhaber. Ob er die 3G-Regel beibehält – darüber denkt Karsten Laux noch nach.
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Im Restaurant Pfeffermühle an der Hörder Straße wird Damir Santek von niemandem verlangen, eine Maske aufzusetzen – der Inhaber und sein Team tragen allerdings weiterhin den Mund-und Nasenschutz. Santek findet den Wegfall der Maskenpflicht nicht gut. Viele Leute hätten bei den sehr hohen Inzidenzen Angst, sich anzustecken. Er befürchtete, „dass ohne die Maskenpflicht noch weniger Leute kommen“.