Witten. Jetzt ist klar: Witten wird die Partnerschaft mit dem russischen Kursk nicht ruhen lassen. Die WBG konnte ihren Antrag nicht durchsetzen.

Die Stadt Witten wird die Partnerschaft mit dem russischen Kursk wegen des Ukraine-Kriegs nicht ruhen lassen. Die WBG-Fraktion hatte dies gefordert. Der entsprechende Antrag wurde nun im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) ohne Diskussion einstimmig abgelehnt.

Auch beim Runden Tisch der Partnerschaftsvereine seien die Teilnehmer einhellig der Meinung gewesen, dass die Freundschaft weiter Bestand haben solle, erklärte Bürgermeister Lars König. „Wir wollen die persönlichen Verbindungen nutzen, um der Bevölkerung ein Signal zu geben.“ Schließlich verurteile Witten nicht das russische Volk, sondern die Politik Putins.

Wittener Fraktion bleibt bei Entscheidung zu Kursk

WBG-Vorsitzender Siegmut Brömmelsiek hatte im Ausschuss noch einmal die Haltung seiner Fraktion verdeutlicht. Seit der „unerträglichen Aggression“ Russlands gegen die Ukraine und nun auch gegen die ukrainische Zivilbevölkerung werde Russland international auf allen Ebenen zunehmend isoliert.

Die WBG möchte, dass die Stadt Witten ein Zeichen setzt. Sie ist mit Kursk seit 1991 städtepartnerschaftlich verbunden. Es gibt enge Kontakte zur Bevölkerung, die mehrere Organisationen pflegen, allen voran der Freundeskreis Witten-Kursk. Dieser habe ihn im Übrigen wegen des Antrags attackiert, so Brömmelsiek. Er gab zurück: „Der Freundeskreis existiert so gar nicht mehr. Es gibt eigentlich nur noch einen Vorstand.“

WBG: Rückhalt von Wittener SPD-Urgestein

Gleichwohl sei anzunehmen, dass die nahe an der ukrainischen Grenze gelegene Stadt und ihr Umfeld „geostrategisch als Bereitstellungsraum und Aufmarschgebiet für die russische Invasionsarmee gedient“ habe und auch noch als Nachschublager gebraucht werde, so die WBG. Auch habe man nie etwas davon gehört, dass Kursk sich zu der Krim-Annexion geäußert habe. Dies alles sei mit den Grundwerten einer Städtepartnerschaft nicht vereinbar.

Rückhalt habe er von SPD-Urgestein Jürgen Dietrich erhalten, der schon oft bei den Freunden in Kursk war, sagte der WBG-Chef. Dieser habe zu dem Antrag geraten. Brömmelsiek: „Er hat gesagt, mach das, sonst wachen die Menschen nicht auf.“