Witten. Der Prozess um millionenschwere Steuerhinterziehung in Witten und anderen Städten geht voraussichtlich schnell zu Ende. Das sind die Gründe.
Auf rund zehn Millionen Euro soll sich der Gesamtsteuerschaden belaufen, für den sich zwei Angeklagte vor dem Landgericht Bochum verantworten müssen. Nun kündigt sich in dem Prozess ein schnelles Ende an.
Verfahren gegen Kioskbetreiber aus Witten gegen Geldauflage eingestellt
Am Freitag (25.3.) verabredeten die Strafkammer des Landgerichts Bochum sowie die beiden 48 und 50 Jahre alten Angeklagten folgendes Vorgehen: Die zwei Beschuldigten legten ein Geständnis ab. Im Gegenzug drohen ihn maximal drei Jahre und drei Monate bzw. zwei Jahre Haft, machten die Richter deutlich.
Am vorausgegangenen Verhandlungstag war bereits das Strafverfahren gegen einen 34-jährigen Kioskbetreiber aus Witten und seine gleichaltrige Ehefrau gegen je 5000 Euro Geldauflage eingestellt worden. Sie hatten Waren für ihre beiden Kioske in Witten schwarz eingekauft und so Umsätze in Höhe von 35.000 Euro verschwiegen.
Steuerpflichtige Umsätze verschleiert
Die jetzt noch angeklagten beiden Männer, die in Dortmund und Köln leben, sollen über verschiedene Firmen Scheinrechnungen erstellt haben lassen, um Vorsteuererstattungsbeträge zu erlangen. Außerdem, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, sollen sie durch vorgetäuschte Lieferungen ins Ausland steuerpflichtige Umsätze im Inland verschleiert haben. Der 48-Jährige betrieb einen Getränkegroßhandel, der Kioskbetriebe belieferte, unter anderem auch in Witten.