Witten. Eltern in Stockum mussten eine andere Betreuung für ihre Kinder suchen. So wirkt sich der aktuelle Warnstreik in städtischen Kitas in Witten aus.
Der eintägige Warnstreik in den städtischen Kitas hat sich zwar auch in Witten bemerkbar gemacht. Doch in den meisten Kindergärten herrschte Normalbetrieb.
Nach Angaben der Stadt blieb nur die Kita am Helfkamp in Stockum geschlossen. Die Kita an der Bachschule hielt den Betrieb mit einer Notgruppe aufrecht. An der Bachschule ließen rund zehn Erzieherinnen die Arbeit ruhen, womit mehr als die Hälfte des Personals fehlte. 15 von sonst 75 Kindern wurden notbetreut. Die anderen blieben zuhause oder wurden von den Eltern anderweitig untergebracht.
Erzieherin aus Witten: „Unser Berufsstand muss mehr gewürdigt werden“
Auch die Erzieherinnen, die sich nicht an dem Ausstand beteiligten, waren mit dem Streik offenbar mehr als einverstanden. „Unser Berufsstand muss mehr gewürdigt werden, ob es um das Entgelt oder die reine Anerkennung geht“, sagt eine Erzieherin der Kita Bachschule.
Rund 350 Beschäftigte aus den acht städtischen Kitas, drei Offenen Ganztagsschulen, der Behindertenhilfe und den Sozialen Diensten waren von Verdi zum Warnstreik aufgerufen. Nach Angaben von Verdi-Gewerkschaftssekretärin Ina Hecht haben aber nur rund 30 Frauen aus Witten – in erster Linie Erzieherinnen – an der Kundgebung in Hagen teilgenommen. Den Kolleginnen falle es in der aktuellen Situation schwerer, die Arbeit niederzulegen, sagt Hecht. Viele würden an die Eltern denken, die ja in der Pandemie auch schon viele Betreuungsausfälle erleben mussten.
Dass nicht mehr Kitas vollständig schließen mussten, hat aber auch einen anderen Grund: „Wir sind alle bei Komba“, sagt etwa Sabine Siekmann von der städtischen Kita in Buchholz. Komba, das ist die andere Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst.
Verdi legt Warnstreik bewusst auf Internationalen Frauentag
Im laufenden Tarifstreit für die Sozial- und Erziehungsberufe geht es um bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen, etwa eine Entlastung der Beschäftigten. Den Warnstreik hat Verdi bewusst auf den 8. März gelegt, den Internationalen Frauentag. Und was taten die Erzieherinnen, die bei den Kindern geblieben sind? „Wir gehen mit ihnen in die Sonne“, hieß es in der städtischen Kita Wemerstraße.