Witten. Das NRW-Schulministerium hat die Abschaffung der Lollitests an Grundschulen angekündigt. Wie Eltern und Lehrer in Witten diesen Schritt bewerten.

Das Aus für die so genannten Lollitests an Grundschulen stößt bei Eltern und Lehrern auf ein positives Echo. Für den Unterricht bleibe nun wieder mehr Zeit, der Schulbetrieb könne ruhiger ablaufen, heißt es. Eltern sehen einen Gewinn an Verlässlichkeit.

Schulleiterin in Witten appelliert an Eltern

Das Schulministerium hat die Abschaffung der Lollitests zum 28. Februar angekündigt. Ab dann sollen Schnelltests zuhause erfolgen und das dreimal pro Woche. Eltern sind verpflichtet, schriftlich zu erklären, dass sie die Tests ordnungsgemäß durchführen. Grundschulsprecherin Dörthe Diefenbruch setzt darauf, dass Eltern verantwortlich mit dem neuen Verfahren umgehen. Sie sollen sich entweder am Abend vorher oder direkt vor Schulbeginn um den Test kümmern. Sollte das Ergebnis positiv ausfallen, erwarte man, dass die Kinder dann auch zuhause bleiben, erklärt die Leiterin der Pferdebachschule.

Der Wegfall des Lollitests bedeute für die Schulen eine große Entlastung, so Diefenbruch. Zum einen sei der Test mit erheblichem zeitlichem Aufwand verbunden gewesen. Er habe meist eine Schulstunde pro Klasse gedauert. Zum anderen brächten solche Tests auch immer eine gewisse Unruhe mit sich, sagt die Rektorin. Lehrkräfte seien natürlich bereitgewesen, die zusätzliche Aufgabe im Sinne des Gesundheitsschutzes zu übernehmen. Doch dann gab es bekanntlich landesweit Probleme, nach einem positiven PCR-Pooltest für die ganze Klasse das betroffene Kind mit einem nicht so genauen Schnelltest herauszufiltern. Sicherheitshalber schickten Schulen dann komplette Klassen in Quarantäne, von Testchaos war die Rede. Zwischenzeitlich waren auch die Labore überlastet, wegen fehlender Ergebnisse mussten viele Schüler zuhause bleiben.

Tests sollen auch bei genesenen und geimpften Kindern erfolgen

Auch unter den Eltern habe großes Unverständnis geherrscht, sagt Wiebke van Kempen, Klassenpflegschaftsvorsitzende an der Pferdebachschule. Die Regelung habe aufgrund der Ungenauigkeiten immer wieder zu Unmut geführt. Wenn nun Eltern für die Tests selbst sorgen sollen, handele es sich zwar um eine zusätzliche Aufgabe, aber um eine, an die die meisten Familien inzwischen gewöhnt seien. Denn wer Kinder in der Kita habe, verfahre ähnlich.

Sandra Möller, ebenfalls Klassenpflegschaftsvorsitzende, befürwortet die Abschaffung genauso. In der Chatgruppe mit anderen Eltern aus der Klasse ihrer Tochter habe man sich darauf verständigt, dass die Tests bei allen Kindern erfolgen sollen, auch bei den Genesenen und Geimpften. In der Klasse habe es bislang einige wenige Coronafälle gegeben.