Witten. Der Wunsch nach Wohneigentum ist ungebrochen. Was kostet aktuell ein Haus oder eine Eigentumswohnung in Witten? Das waren die Preise 2021.

Die Preise für Gebrauchtimmobilien sind in NRW im vergangenen Jahr um bis zu 16 Prozent gestiegen. Auch in Witten ist das Interesse an Häusern und Wohnungen ungebrochen hoch. Wie viel Geld müssen die Wittener durchschnittlich in die Hand nehmen, um ein Ein- oder Zweifamilienhaus, ein Reihenhaus oder eine Eigentumswohnung in ihrer Stadt zu kaufen?

Ein nicht mehr neues Eigenheim (Ein- oder Zweifamilienhaus) kostete 2021 in Witten laut dem Immobilienpreisspiegel der Westdeutschen Landesbausparkasse (LBS) durchschnittlich 605.000 Euro. „Das entspricht 11,2 ortsüblichen Jahresnettoeinkommen eines Haushalts“, erklärt LBS-Gebietsleiter Volker Große-Herzbruch. Grundlage für die Berechnung sei die Empirica-Preisdatenbank. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 lag der Durchschnittspreis noch bei 545.000 Euro.

Durchschnittspreis für eine komplette Wohnung: 166.000 Euro

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Mit durchschnittlich 389.000 Euro waren „gebrauchte“ Reihen- und Doppelhäuser günstiger. Die Belastung der Käufer lag hier bei 7,2 Jahreseinkommen. 2020 wurden Reihenhäuser, die schon einen Vorbesitzer hatten, noch mit durchschnittlich 327.000 Euro gehandelt.

Eigentumswohnungen aus zweiter Hand lagen in Witten im vergangenen Jahr bei 2149 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Der Durchschnittspreis für eine komplette Wohnung betrug 166.000 Euro, was 3,1 Jahreseinkommen entspricht.

Niedrige Zinsen können Preisanstieg kaum auffangen

Blick ins Umland: In den Nachbarstädten sind die Quadratmeterpreise für gebrauchte Eigentumswohnungen ähnlich hoch. In Bochum kostet der Quadratmeter im Schnitt 2167 Euro, in Dortmund 2378, Hattingen 2115 Euro, Sprockhövel 2389 Euro und Herdecke 2289 Euro. Das gut betuchte Herdecke bleibt wie im letzten Jahr Spitzenreiter in Sachen gebrauchte Häuser. Ein frei stehendes Eigenheim wurde mit durchschnittlich 749.000 Euro gehandelt, im Jahr zuvor waren es sogar 849.000 Euro.

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Vor rund zehn Jahren konnten Bürger in Witten noch für 6,3 Haushaltseinkommen ein gebrauchtes Eigenheim kaufen. Die niedrigen Finanzierungszinsen könnten den Preisanstieg nur teilweise auffangen, auch weil es im Gegenzug schwerer werde, das notwendige Eigenkapital aufzubringen, so Volker Große-Herzbruch.

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Die eigene Immobilie als „Rentenbaustein“

Was sind die Gründe für die gestiegenen Preise? Zum einen habe die Corona-Pandemie den erhöhten Platzbedarf gerade junger Familien gezeigt. Zum anderen sei die selbst genutzte Immobilie ein wesentlicher Rentenbaustein, der im Schnitt 600 Euro Mietentlastung bringe, so der Immobilienexperte. Allerdings sei das Angebot auf dem Gebrauchtimmobilienmarkt nicht plötzlich größer geworden und so konnten die Preise weiter ansteigen. Auch ein wichtiger Grund: Viele Menschen stecken das Ersparte lieber in „Betongold“ statt es ohne Zinserträge auf dem Konto liegen zu lassen – oder sogar noch Negativzinsen zahlen zu müssen.

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