Witten. Grundschulen in Witten können jetzt dank des Projekts „Kinderstark“ zu Familienzentren werden. Das soll nicht nur bessere Bildung gewähren.
Was Kitas schon lange können, das können Grundschulen jetzt auch – nämlich Familienzentren werden. Das heißt: Schüler, Eltern und Lehrkräfte kümmern sich gemeinsam darum, das Beste aus dem Lernort zu machen. Mit dem Projekt „Kinderstark“ will die Stadt Witten vor allem sozial benachteiligten Jungen und Mädchen Aufstieg durch Bildung gewähren.
Unterstützt wird die Kommune dabei vom Institut für Soziale Innovation aus Düsseldorf, das beratend zur Seite steht und dafür auch entsprechend bezahlt wird. Fördermittel des Landes in Höhe von 70.000 Euro pro Jahr stehen zur Verfügung. Bereits im vergangenen Jahr ist die Crengeldanz- als Pilotschule ans Werk gegangen. 2022 werden zwei weitere Schulen zu Familiengrundschulzentren: die Gerichts- und die Breddeschule in der Innenstadt.
Weitere Grundschulen in Witten könnten mitmachen
„Ausgesucht wurden sie nach dem Schulsozialindex, also danach, wo der Bedarf am größten ist“, so Jugendplaner Michael Lüning im Schulausschuss. Grundsätzlich könnten weitere Grundschulen mitmachen – wenn das Geld weiter fließt. Die Ziele des Projekts „Kinderstark“: Eltern sollen als Partner mit ins Boot geholt werden, Kinder bessere Bildung erhalten. Das Vertrauen in die Schule und somit auch das Gemeinschaftsgefühl sollen gestärkt werden. Die Schule soll sich aber auch zu einem Veranstaltungs- und Begegnungsort im Quartier entwickeln.
Verschiedene Workshops dazu haben schon in der Crengeldanzschule stattgefunden. Die Beteiligten haben ihre Wünsche und Vorstellungen aufgemalt. Entstanden sind bunte Bilder, auf denen es vor Ideen nur so wimmelt. Ein Café wünschen sie sich zum Beispiel oder mehr Natur auf dem Schulhof. „Mitmach-Design“ nennt die Vertreterin des Düsseldorfer Instituts dieses Vorgehen. Als nächstes sollen Banner und Postkarten gedruckt werden, um das Projekt nach außen sichtbar zu machen. Mit einem Schulfest könnte die tatsächliche Umsetzung starten.
Wittener Schulausschuss äußert Interesse und Kritik
Die Mitglieder des Schulausschusses signalisierten deutliches Interesse, zeigten sich aber auch kritisch: „Das ist alles nicht ganz neu. Viele Dinge liegen auf der Hand“, hieß es etwa. Und vor allem sollte das Geld nicht nur für Workshops und Beratung ausgegeben werden, wurde angemahnt. Doch genau für die Konzeptentwicklung sei die finanzielle Unterstützung zunächst gedacht, so Lüning. Das Projekt schließe ideal an die Frühen Hilfen in Witten an.