Witten. Während die Coronazahlen in Witten in die Höhe schießen, steigt auch die Nachfrage nach PCR- und Schnelltests. Eine Stichprobe einiger Anbieter.

Die Coronazahlen schießen im Kreis und in Witten weiter in die Höhe. Immer mehr Leute wollen sich daher auch testen lassen und Gewissheit haben, ob man denn nun infiziert ist oder nicht. In Witten gibt es seit Donnerstag dafür einen weiteren Anlaufpunkt. Die interne Teststelle der Uni Witten/Herdecke ist mit Genehmigung vom Kreis zur offiziellen Bürgerteststelle umfunktioniert worden. Die WAZ-Redaktion hat Stichproben gemacht – und nachgeschaut, wie zuverlässig die Schnelltests sind.

Der große Ansturm an der Uni bleibt am Dienstagmorgen noch aus. Wer es nicht weiß, könnte den kleinen Container neben dem roten Modulbau am Ende der Alfred-Herrhausen-Straße glatt übersehen. Wir sind um kurz nach elf Uhr die einzigen, die das neue Testangebot in Anspruch nehmen. Kurz die Daten angeben, den QR-Code scannen und schon geht das Stäbchen für ein paar Sekunden in die Nase. 15 Minuten später dann das Ergebnis: negativ. Ein bisschen mulmig ist einem ja, wenn man darauf wartet – ähnlich wie früher vor der Rückgabe der Klassenarbeit. PCR-Tests werden an der Uni noch nicht angeboten. Nach Angaben eines Mitarbeiters ist man aber in Gesprächen, ob auch das bald möglich sein wird.

Beim Deutschen Roten Kreuz in Witten steigen die positiven Test

Als nächstes besuchen wir die Teststelle vom Deutschen Roten Kreuz (DRK). Hier müssen wir ein bisschen warten, da gerade ein PCR-Test durchgeführt wird und niemand hinein darf. Die Sicherheit geht schließlich vor. Auch hier wird der Abstrich in der Nase durchgeführt, 15 Minuten später kommt das negative Ergebnis. „Wir merken, dass die Nachfrage nach Tests deutlich höher wird“, sagt DRK-Sprecher Jens Struppek. Zudem habe sich die Zahl der Positiven seit Mitte Dezember verdreifacht. Und wie zuverlässig sind sie? „Das kann man pauschal nicht sagen, das hängt von den Tests an sich ab“, so Struppek. Das DRK verwende aber Tests, die auch für die Omikron-Variante sensibilisiert sind.

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Am Cafe del Sol steht weiterhin das Testmobil des Anbieters Schnelltest.nrw. Hier wird der Abstrich spürbar tief im Rachen genommen. „Seit Weihnachten ist die Zahl der positiven Tests deutlich angestiegen“, sagt ein Mitarbeiter. Die genaue Quote sei dort nicht bekannt, dennoch sei es ein Zeichen dafür, dass die Schnelltests auch bei Omikron funktionieren. „Wir fischen immer mehr Leute raus.“ Das merke man auch an weiteren Teststellen etwa in Hagen oder Gladbeck. Aber auch positiv Getestete müssten keine Angst haben. „Der Verlauf ist bei Omikron in den meisten Fällen wirklich mild“, sagt der Mitarbeiter. PCR-Tests werden auf dem Parkplatz an der Ruhrstraße derzeit nicht mehr angeboten, da die Kapazitäten einfach nicht ausreichen.

Stadtgalerie Witten bietet weiter PCR-Tests an

Im Testzentrum in der Stadtgalerie hingegen kann man weiterhin PCR-Tests machen, allerdings nur gegen Bezahlung. 80 Euro kostet der einzelne Test. Die Nachfrage sei derzeit hoch, so der Betreiber. Bund und Länder haben am Montag beschlossen, dass die kostenlosen PCR-Tests vorrangig für Menschen aus Corona-Risikogruppen und Beschäftigte in Kliniken oder Pflegeheimen eingesetzt werden sollen.

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In unserer Stichprobe haben also alle Schnelltests das gleiche Ergebnis gezeigt, was erst einmal ein gutes Zeichen ist. Jedoch weisen die Testbetreiber darauf hin, dass ein Antigen-Schnelltest eine Corona-Infektion nicht ausschließt, sondern nur eine Momentaufnahme für circa 24 Stunden ist.

Die in den Wittener Testzentren bei unserer Stichprobe verwendeten Tests haben wir mit der Qualitätsanalyse des Paul-Ehrlich-Instituts überprüft (siehe Tabelle). Bei sehr hoher Viruslast zeigen sie allesamt zuverlässig eine Infektion an, bei lediglich hoher Viruslast gibt es erhebliche Unterschiede. Ist die Viruslast gering, versagen aber allesamt – wie die meisten Schnelltests.