Witten. Lässt sich die Bahnstrecke Hattingen-Witten-Hagen für den Nahverkehr nutzen? Eine Machbarkeitsstudie soll’s klären. Eine Idee: Wasserstoffzüge.

Während auf der Bahnstrecke Hattingen-Herbede-Wengern-Hagen zurzeit ein wenig Güterverkehr und noch weniger touristischer Verkehr herrscht, gibt es beim EN-Kreis Pläne, diese Trasse für den Öffentlichen Nahverkehr zu reaktivieren.

Ein Prüfauftrag des Kreises fiel positiv aus, nun wird eine Machbarkeitsstudie erstellt. Das Ziel: Schon zur Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) 2027 sollen Besucher per Zug in die teilnehmenden Städte im Ruhrtal reisen. Der Kreistag hatte im Sommer 2020 auf Antrag der CDU-Fraktion die Prüfung beschlossen.

Dabei geht es um zwei Strecken: die der Museumsbahn, über Essen-Hattingen-Herbede-Bommern-Wengern-Hagen, und die Trasse Witten-Wengern-Hagen (über das historische Eisenbahnviadukt). Wie gut letztere Strecke funktioniert, konnte man im vergangenen Jahr beobachten, als wegen einer Baustelle sogar ICE-Züge über das Viadukt umgeleitet wurden.

Strecken sind nicht elektrifiziert

Eine Reaktivierung dieser Strecken wäre eine echte Bereicherung für den Nahverkehr, so der Urheber dieser Idee, Wittens CDU-Chef Ulrich Oberste-Padtberg. Durch die Verbindung könne der Kreis enger zusammenrücken, gerade weil die Busverbindungen teilweise nicht optimal sind. Eine besondere Dynamik bekomme die Idee durch die IGA-Pläne. Gegen die Inbetriebnahme sprächen nur zwei Argumente: Die Strecken sind nicht elektrifiziert und nur einspurig befahrbar – man denke an das Zugunglück 2016 in Bayern.

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Oberste-Padtberg sieht technische Lösungen für beide Probleme, etwa eine moderne Stellwerktechnik. Eingleisig seien auch die „Volmetalbahn“ (Dortmund-Herdecke-Hagen) oder viele Strecken, die ins Sauerland führen.

Eine nachträgliche Elektrifizierung ist vielleicht gar nicht vonnöten, der CDU-Chef hat eine andere Idee: Wasserstoffzüge. Auf der Schwäbischen Alb oder im Allgäu seien diese geräuscharmen Triebwagen mit Brennstoffzellen bereits im Probetrieb. An zentralen Stellen – etwa im Hauptbahnhof Essen oder Hagen – könnten die Züge aufgetankt werden. Die Machbarkeitsstudie soll alle Möglichkeiten aufzeigen. Laut Kreissprecherin Lisa Radtke laufen derzeit die Vorgespräche. Die Studie solle „absehbar auf den Weg gebracht werden“.

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