Witten. Bei einem Tag der offenen Tür hat sich die neue Otto-Schott-Gesamtschule in Witten erstmals vorgestellt. Doch noch sind viele Fragen offen.

Lange wurde darum gerungen, jetzt wird es endlich eine dritte Gesamtschule in Witten geben: Mit vier fünften Klassen startet die Otto-Schott-Gesamtschule im Sommer in das neue Schuljahr. Am Wochenende hat sich die Schule erstmals zukünftigen Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern vorgestellt. Doch noch immer sind einige Fragen offen.

Die neue Schule startet zunächst an einem Übergangsstandort. Unter dem Dach der ehemaligen Overberg-Hauptschule (Rhienscher Berg 12), in der auch das Albert-Martmöller-Gymnasium derzeit einige Räume nutzt, soll der Unterricht in den kommenden Jahren stattfinden. Langfristig ist ein Umzug an den Standort der Otto-Schott-Realschule geplant. Diese hatte im vergangenen Jahr zum letzten Mal Schülerinnen und Schüler aufgenommen und läuft im Jahr 2027 endgültig aus. Doch noch immer ist unklar, wie genau das alte Schulgebäude umgebaut werden kann – oder ob es abgerissen wird.

Die dritte Gesamtschule Wittens, die Otto-Schott-Gesamtschule, präsentierte sich am Wochenende erstmals Eltern und Kindern. Starten wird sie in einem Übergangs-Gebäude, der ehemaligen Overberg-Hauptschule am Rhienschen Berg.
Die dritte Gesamtschule Wittens, die Otto-Schott-Gesamtschule, präsentierte sich am Wochenende erstmals Eltern und Kindern. Starten wird sie in einem Übergangs-Gebäude, der ehemaligen Overberg-Hauptschule am Rhienschen Berg. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Noch gibt es keine Lehrerinnen und Lehrer für die neue Wittener Schule

In die Planung und Gestaltung der zukünftigen Räume sollen die neuen Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern aktiv miteinbezogen werden, sagt Christiane Kampelmann-Springer, Dezernentin bei der Bezirksregierung Arnsberg. Neben dem langfristigen Standort fehlt der neuen Schule auch noch das Personal.

Auch interessant

Schulleitung, Lehrkräfte, Sonderpädagogen und Schulsozialarbeiter sollen in den nächsten Wochen und Monaten zusammenkommen. Erst dann kann zum Beispiel entschieden werden, welches Zweitsprachenangebot es an der Schule geben wird. Manchen Eltern bereitet es Sorgen nicht zu wissen, wer die zukünftigen Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer ihrer Kinder sein werden.

Philipp Thon, Lehrer und Mitglied der Planungsgruppe der Otto-Schott-Gesamtschule, erläutert Ayla (10) am Tag der offenen Tür einen Drei-D-Drucker.
Philipp Thon, Lehrer und Mitglied der Planungsgruppe der Otto-Schott-Gesamtschule, erläutert Ayla (10) am Tag der offenen Tür einen Drei-D-Drucker. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Individuelle Förderung steht im Vordergrund

Andere sehen einen großen Vorteil. „Ich denke, in einem ganz neu gebildeten Kollegium bringen die Lehrer viel mehr Elan und Motivation mit“, sagt Andreas Kühn (48). Der Wittener möchte seine Tochter Greta (9) an der neuen Schule anmelden. Das lange gemeinsame Lernen, das Ganztagskonzept und die Möglichkeit, verschiedene Abschlüsse zu machen, haben ihn überzeugt. Zudem hofft er, dass seine Tochter an der Gesamtschule nach Schulschluss mehr Freizeit haben wird als an einem Gymnasium.

Auch interessant

Die individuelle Förderung steht an der Gesamtschule im Vordergrund. Dadurch soll jedem Kind ein guter Abschluss ermöglicht werden – ob Haupt- oder Realschulabschluss, Fachoberschulreife oder Abitur. In den ersten zwei Jahren lernen alle gemeinsam im Klassenverband, erst ab der siebten Jahrgangsstufe gibt es eine Differenzierung in Grund- und Erweiterungskurse. Sitzenbleiben ist erst ab der neunten Klasse möglich.

Nachhaltigkeit und Gesundheit sollen große Rolle im Schulalltag spielen

Das pädagogische Programm der Otto-Schott-Gesamtschule wurde von einem Team aus Schulentwicklern, Lehrkräften und Vertretern aus Politik und Verwaltung, unter der Leitung des aktuellen Schulleiters der Otto-Schott-Realschule, Andreas Stephan, entwickelt. Zentrale Werte des Konzepts sind neben Vielfalt, Selbstständigkeit und Respekt auch Nachhaltigkeit und Gesundheit.

Auch interessant

„Wir möchten die Kinder zu einer aktiven und gesunden Lebensführung erziehen und ein Bewusstsein für ökologisches Handeln schaffen“, sagt Andreas Stephan. Sport- und Bewegungsangebote, freie Lernzeiten, gemeinsames gesundes Mittagessen und die Pflege eines Schulgartens sollen Teil des Schulalltags werden. Außerdem erlernen die Schülerinnen und Schüler einen verantwortungsbewussten Umgang mit den neuen Medien.

MINKT-Programm verbindet Naturwissenschaften und Technik mit Kunst und Musik

Im Lehrplan spielen die MINT-Fächer, das heißt Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, eine große Rolle. Erweitert werden die MINT-Fächer um den Bereich Kultur. Dazu zählen etwa Kunst, Musik und Literatur. Beide Fachrichtungen miteinander zu verbinden könne Kreativität, Vorstellungskraft und Innovationsfreude fördern, sagt Andreas Stephan. Wegen des zentralen Standorts der Schule sollen zudem viele Kooperationen mit Kultureinrichtungen, Betrieben, Kirchen und Vereinen umgesetzt werden. Während das Konzept der neuen Gesamtschule also steht, bleibt abzuwarten, wie ihr Gebäude schlussendlich aussehen wird – und ab wann am eigentlichen Standort unterrichtet werden kann.

Anmeldung ist im Februar möglich

Die Anmeldungen an der Otto-Schott-Gesamtschule finden vom 11. bis 17. Februar statt. Weitere Informationen über die Schule und die Anmeldung finden sich online unter www.osg-witten.de. Die Rückmeldung zur Anmeldung erfolgt spätestens in der Woche vor den Osterferien.

Für Fragen ist die Schule telefonisch unter 02302 581 57 80 oder per E-Mail an erreichbar.