Witten. Knapp einen Monat nach dessen Einführung hat sich das Wittener 2G-Bändchen im Handel und bei Kunden durchgesetzt. Bleibt es dabei?

Der Start des Shopping-Bändchens in Witten lief alles andere als geschmeidig. Der farbige Papierstreifen am Handgelenk soll Kunden die aufwendige Impfstatus-Kontrolle an den Ladentüren ersparen. Knapp einen Monat nach dessen Einführung hat sich das Wittener 2G-Bändchen im Handel und bei Kunden durchgesetzt. Manchmal braucht es offenbar einen langen Atem.

Mit den 2G-Bändchen wollen die Standortgemeinschaft Mitte und das Stadtmarketing das Einkaufen einfacher machen - und dadurch Kunden in die Stadt holen, beziehungsweise dort halten. In Witten gab es ab Mitte Dezember einen echten „Bandsalat“: Der Weihnachtsmarkt war mit einem grünen Bändchen gestartet, dann folgte der Handel mit einem blauen. Die Ordnungsbehörden kassierten beide Bändchen wieder ein und es wurde die jetzige türkisfarbene Lösung gefunden.

Stadtmarketing hatte 30.000 Papierstreifen geordert

Doch je länger das Bändchen im Einsatz ist, umso mehr wird es von Kunden und Unternehmern akzeptiert. Beim Test in den Geschäften der Stadtgalerie oder im Café Extrablatt klappt der Eintritt reibungslos. Personalausweis und Handy mit CovPass-App können nach der ersten Kontrolle fortan in der Tasche bleiben. „Die gesamte Innenstadt akzeptiert inzwischen das Bändchen, es ist schließlich ordnungsbehördlich abgesegnet“, sagt Angelika Bilow-Hafer, Vize-Vorsitzende der Standortgemeinschaft. Die Inhaberin der „Genussgalerie Hafer“ hatte sich fürs Shopping-Bändchen stark gemacht, nachdem das Land mitten im Weihnachtsgeschäft die 2G-Regel für den Handel verordnet hatte.

Zuerst schien es, als würden die 30.000 Papierstreifen, die das Stadtmarketing für Witten geordert hatte, ein Fall für die Papiertonne werden. 20.000 gingen an die Ausgabestellen. „Das läuft super“, heißt es in der Ausgabestelle „Maxim Shoes“ an der Ruhrstraße. Gerade ältere Kunden, die mit gelbem Impfpass herumlaufen, nähmen das Bändchen gerne an. „Ich gebe etwa 40 Bändchen pro Tag aus“, schätzt die Mitarbeiterin.

Intersport: 750 Bändchen ausgegeben

Ähnlich ist die Erfahrung bei Feti Güvenc, Geschäftsführer von Intersport in der Stadtgalerie. Etwa 750 Bändchen habe er inzwischen ausgegeben. „Zu uns kommen sogar Leute, die gar nicht in unser Geschäft, aber das Bändchen haben wollen. Es hat sich richtig etabliert“, sagt er.

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Weiterhin nur sechs Ausgabestellen

Weiterhin gibt es nur sechs Ausgabestellen fürs Wittener 2G-Bändchen: Genussgalerie Hafer, Kaufhaus Gassmann, Maxim Shoes, Intersport Guevenc, Busenfreundin und das Stadtmarketing.Das Bändchen war auch an den Buden des Weihnachtsmarktes gültig. Die Akzeptanz lief dort eher schleppend. Viele Kunden hätten lieber jedes Mal das Impfzertifikat vorgezeigt, so Veranstaltungsplaner Karsten Zierdt.

Kein Wunder, dass die Händler das Bändchen noch länger einsetzen möchten. „Solange die Coronaschutzverordnung 2G vorschreibt, bedeutet das Bändchen einen Mehrgewinn für den Kunden“, sagt Angelika Bilow-Hafer. Die Standortgemeinschaft wolle nächste Woche darüber entscheiden, ob man 2G-Bändchen nachbestellen werde. „Es steht zurzeit nicht im Raum, das Bändchen wieder abzuschaffen“, heißt es auch vom Management der Stadtgalerie.

Herne gibt das Bändchen auf

In anderen Städten ist dies allerdings schon Thema. So lassen die Herner Geschäftsleute die Bändchen-Regelung Ende Januar auslaufen. Der Grund für die dortige Standortgemeinschaft und das Stadtmarketing: Die Zahl der ausgegebenen Bändchen sei Anfang Januar deutlich gestiegen. Mittlerweile seien aber Kosten in Höhe von rund 10.000 Euro aufgelaufen. Das sei für die beiden kleinen Organisationen nicht zu stemmen, zumal man damit rechne, noch bis zum Frühjahr 2G-Kontrollen durchführen zu müssen. Etwas günstiger seien Stempel, wie sie der Ruhr-Park in Bochum einsetzt. Jeder Händler musste dabei sechs Stempel (einen pro Wochentag) kaufen.