Witten. Ein gutes Essen, das Zusammensein mit der Familie - das ist Wittenern Weihnachten wichtig - hat eine Blitzumfrage der Redaktion gezeigt.

Das zweite Weihnachtsfest in Pandemiezeiten. Bundeskanzler Olaf Scholz hat angesichts der Coronalage dazu aufgefordert, auf große Familientreffen zu verzichten. Abstands- und Hygieneregeln sollen auch Heiligabend und an den beiden Weihnachtsfeiertagen beachtet werden. Vor den Feiern rät der Kanzler zu einem Schnelltest. Die Redaktion hat Wittener gefragt, wie sie unter diesen Vorgaben die Feiertage verbringen werden.

Für Marina Chlus ist klar: „Die Hauptsache ist, dass wir gesund bleiben.“ Die 39-Jährige verlebt Weihnachten im engsten Familienkreis – so wie 2020. Zwar seien jetzt alle Erwachsenen geimpft. „Aber die Kinder sind es noch nicht. Deswegen haben wir Angst vor einer Ansteckung“, sagt Marina Chlus.

Hier kann man sich Weihnachten testen lassen

Das Testzentrum in der Stadtgalerie öffnet Heiligabend zwischen 8 und 16 Uhr. Am ersten Feiertag bleibt es geschlossen, am zweiten ist es zwischen 10 und 16 Uhr geöffnet. Auch in der Werkstadt (Mannesmannstr. 6) und im DRK-Testzentrum (Annenstr. 7) wird Heiligabend und an den Weihnachtsfeiertagen getestet. In der Werkstadt immer von 9.30 bis 15 Uhr. Beim DRK neben Heiligabend nur am ersten Feiertag - immer von 9.30 bis 15 Uhr.

Das Testzentrum im ehemaligen „Krügerhaus“ an der Bahnhofstraße ist Heiligabend von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Die Teststelle im Gemeindehaus Heven (Steinhügel 38) öffnet am 24., 25. und 26. Dezember zwischen 8.30 und 11.30 Uhr. Einen Überblick über alle Testangebote in Witten gibt es online (www.waz.de/staedte/witten/so-oeffnen-wittens-schnelltestzentren-an-den-feiertagen-id234148237.html).

Geschwister, Onkel und Tanten, die normalerweise mitfeiern, schaltet sie deswegen online dazu. Die Weihnachtsstimmung lässt sich die 39-Jährige durch Corona nicht vermiesen. Es wird Ente gegessen, es werden Geschenke ausgepackt und es gibt natürlich einen Tannenbaum - verrät sie.

Musikschulleiter aus Witten verzichtet auf den traditionellen Gottesdienst

Musikschulleiter Michael Eckelt bricht Heiligabend mit seiner Familie zu einer Fackelwanderung auf.
Musikschulleiter Michael Eckelt bricht Heiligabend mit seiner Familie zu einer Fackelwanderung auf. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Ente wird Heiligabend auch bei Michael Eckelt aufgetischt. Eine andere Weihnachtstradition fällt für den 57-Jährigen aber aus: der Gottesdienstbesuch. Auch wenn viele Kirchen - mit Anmeldungen - öffnen, möchte er lieber vorsichtig sein. Statt des Gottesdienstes wird Eckelt mit seiner Familie zu einer Fackelwanderung aufbrechen.

Seine drei Brüder will der Wittener Musikschulleiter Weihnachten aber sehen. „Wir sind alle dreifach geimpft und machen einen Schnelltest, bevor wir uns treffen.“ Michael Eckelts Frau hat zehn Geschwister. Weihnachten alle zu sehen, das sei in diesem Jahr leider nicht möglich, bedauert er.

Viviane Lenhart verbringt die Feiertage mit ihren Eltern, Geschwistern und den Schwiegereltern. Die 31-Jährige ist schon einige Tage früher als andere in festlicher Stimmung, denn ihre Großmutter hat am 22. und ihre Tochter am 23. Dezember Geburtstag.

Sarah verbringt Weihnachten bei ihrer Familie in Stuttgart.
Sarah verbringt Weihnachten bei ihrer Familie in Stuttgart. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Alle freuten sich auf das Truthahnessen am ersten Weihnachtsfeiertag, sagt Viviane Lenhart. „Diese Tradition kommt von der Oma, die stammt aus den USA.“

Wittenerin verbringt Weihnachten in ihrer Heimatstadt Stuttgart

Die Schülerinnen Maja (16) und Nischa (15) feiern Heiligabend mit ihren Familien im kleinen Kreis. Für die Verwandtenbesuche an den Feiertagen hat sich Nischas Familie aufgeteilt, damit nicht zu viele Menschen zusammenkommen. Vorher machen alle noch einen Schnelltest. Die 35-jährige Sarah verbringt Weihnachten in ihrer Heimatstadt Stuttgart, um ihre Verwandten wiederzusehen. „Wir haben alles etwas entzerrt, um die Kontakte zu reduzieren.“

Christian Fern (60) und sein Sohn Kjell Hellmonds (24) verbringen Weihnachten mit der Familie.
Christian Fern (60) und sein Sohn Kjell Hellmonds (24) verbringen Weihnachten mit der Familie. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Nataliya Koshel (37) und Sohn Michael (6) bekommen Besuch von der Familie. „Dafür muss ich ganz viel kochen“, erzählt die Wittenerin lachend. Heiligabend wird aber nur im kleinen Kreis gefeiert. Auch Christian Fern (60) und sein Sohn Kjell Hellmonds (24) verbringen Weihnachten nur mit der Familie. „Wir sind zu fünft und machen Fisch mit Ofengemüse“, sagt Kjell Hellmonds.

Ungeimpftes Familienmitglied kommt nicht

An den Feiertagen besucht Christian Fern seine Mutter und die Geschwister. Bei der Planung habe Corona für Diskussionen gesorgt – denn ein Familienmitglied ist nicht geimpft und möchte sich auch nicht testen lassen. „Sie hat sich dann entschieden, nicht zu kommen“, sagt der 60-Jährige. „Damit war die Diskussion beendet.“