Witten. Als die Polizei ihn wegen eines ganz anderen Tatvorwurfs kontrollierte, flog ein Wittener auf. Bei dem Mann wurden nicht nur Drogen gefunden.

Bewaffneten Drogenhandel legt die Staatsanwaltschaft einem 39-jährigen Wittener zur Last. Der Mann zeigte sich zum Prozessauftakt am Donnerstag (18.11.) vor dem Landgericht Bochum voll geständig.

Aktuell sitzt der Wittener in Untersuchungshaft. Er ist eigenen Angaben zufolge selbst drogensüchtig. Dass er sich jetzt wegen Dealerei mit einer Waffe verantworten muss, ist eigentlich eher Zufall. Denn als der Beschuldigte am 2. Juli von der Polizei kontrolliert wurde, ging es um etwas ganz anderes.

Frau will von Wittener in einem Bus sexuell belästigt worden sein

Eine Frau will von dem Angeklagtem aus Witten in einem Bus sexuell belästigt worden sein – woran sich der Mann angeblich nicht mehr erinnern kann. Das Opfer hatte ihn in einem Restaurant wiedererkannt und die Polizei gerufen. Weil er seinen Ausweis nicht zeigen wollte, wurde der 39-Jährige durchsucht. In seiner Bauchtasche fanden die Beamten Kokain und Marihuana sowie ein Einhandmesser.

Daraufhin wurde auch die Wohnung des Angeklagten auf den Kopf gestellt. Dort entdeckten die Fahnder weitere Drogen wie Amphetamin, Kokain und Marihuana. Insgesamt fanden sie über 50 Gramm Kokain, 160 Gramm Marihuana und 300 Gramm Amphetamin. Außerdem stellten sie eine Axt und sieben Messer sicher. Darauf gründet unter anderem die Anklage wegen bewaffneten Drogenhandels.

Schon als 14-Jähriger mit dem Trinken angefangen

Er sei arbeitslos gewesen und habe seinen Drogenkonsum finanzieren müssen, sagte der Beschuldigte jetzt vor Gericht aus. Er habe regelmäßig gekokst und Marihuana geraucht sowie Alkohol konsumiert. Schon als 14-Jähriger habe er mit dem Trinken angefangen, mit 16 Gras geraucht und mit 17 Speed und Ecstasy zu sich genommen. Vor allem an den Wochenenden habe er regelmäßig zu Drogen gegriffen. „Zuletzt trank ich täglich Alkohol und schnupfte Kokain“, gab er zu.

Der Prozess wird am Montag (22.11.) fortgesetzt. Ein Verfahren wegen des möglichen Sexualdelikts war bereits im Vorfeld in Hinblick auf den Drogenprozess eingestellt worden.