Witten. Ein Wittener hatte sich für seine Drogenplantage einen Raum ausgesucht, in dem das Marihuana ganz ungestört wachsen konnte. Kaum zu glauben.
Zu einem Jahr und vier Monaten auf Bewährung ist ein Wittener verurteilt worden, der im Schlafzimmer eine Drogenplantage betrieb.
Ursprünglich lautete die Anklage auf Besitz und Handeltreiben. Den Vorwurf, der Angeklagte habe mit dem Marihuana auch gedealt, ließ das Amtsgericht in Witten aber fallen. Der Beschuldigte, Jahrgang 1988, hatte beteuert, die 32 Pflanzen nur für den Eigenbedarf angebaut haben.
Das tat der gelernte Garten- und Landschaftsbauer aber offenbar ziemlich professionell. Jedenfalls wuchs und gedieh das stimulierende Grün prächtig. Die Plantage war gut belüftet und gut beleuchtet, stellte Richterin Barbara Monstadt fest.
Warum sich der kiffende Gärtner, der seit seinem 18. Lebensjahr dem Stoff zugetan ist, ausgerechnet das Schlafzimmer seiner Wohnung aussuchte, ist nur ein Kuriosum in dieser Geschichte. Gehalten wurden die Pflanzen in einer Art „Kleiderschrank mit Reißverschluss“, der laut Gericht an ein kleineres Zelt erinnerte.
Der sehr ordentlich wirkende Angeklagte bekommt die Möglichkeit, eine Drogentherapie zu machen. Der Wille dazu ist vorhanden. Vielleicht verlegt er sich dann ja auch nur noch auf schöne Blumen.