Witten. In anderen Städten gibt es das Problem schon lange. Jetzt liegen auch in Witten versenkte E-Scooter im Fluss. Zwei Kanuten haben sie geborgen.

Seit genau einem Monat stehen Elektroroller in Witten zum Ausleihen bereit. Und schon ist passiert, was viele befürchtet haben: Die ersten sind in der Ruhr gelandet. Zwei E-Scooter lagen seit einigen Tagen in der Nähe der Ruhrbrücke in Bommern im Wasser. Zwei Kanuten vom KSC Witten reagierten sofort: Am Freitagnachmittag (5.11.) haben sie die Fahrzeuge geborgen.

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Malte Stawiarski hatte über Facebook davon erfahren, dass zwei versenkte Roller in der Ruhr gesehen worden sind. In den Kommentaren im Netz war sogar von drei Scootern die Rede, zwei davon sollten deutlich sichtbar in der Nähe der Brücke liegen. Der 33-Jährige zögerte nicht lang. Zusammen mit seinem Kumpel Alex Hagen machte er sich am Freitag nach Feierabend auf den Weg, um die Fahrzeuge aus dem Wasser zu holen. Möglichst rasch, denn: „So ein Akku im Wasser ist ja großer Mist.“

Wittener holte Scooter mit Enterhaken aus dem Wasser

Stawiarski wählte dafür einen Kanadier, einen fünf Meter langen Dreisitzer, weil der viel Zuladung hat. Ausgestattet mit einem klassischen Enterhaken – eine Art Mini-Anker mit vier Zinken – gelang es den beiden Kanuten rasch, zwei Roller an die Oberfläche zu holen, die tatsächlich noch gut sichtbar ein bis zwei Meter tief im Wasser gelegen hatten. Vom dritten war indes auch nach längerer Suche nichts zu sehen. Nach etwa einer Dreiviertelstunde kehrten die Wittener dann mit ihrem Fang ans Ufer zurück.

Die E-Scooter aus der Ruhr warten nun auf ihre Abholung.
Die E-Scooter aus der Ruhr warten nun auf ihre Abholung. © Stawiarski

Bei der Firma Lime, der die versenkten Scooter gehören, hatte Stawiarski vorher schon Bescheid gesagt, dass er zwei Fahrzeuge bergen werde. „Die haben sich bedankt und gesagt, ich solle sie dann an die Straße stellen und ihnen den genauen Standort mitteilen.“ Das hat der 33-Jährige auch getan. Die Roller warten nun auf ihre Abholung.

33-Jähriger ist auch beim Ruhr-Clean-Up immer dabei

Der 33-Jährige, der seit 13 Jahren mit dem Boot auf der Ruhr unterwegs ist, ärgert sich sehr über die Vermüllung des Flusses, er ist seit Jahren auch beim Ruhr-Clean-Up – der großen Aufräumaktion – aktiv. Deswegen war es für ihn auch keine Frage, die Roller eigenhändig aus dem Wasser zu holen. „Das hier ist mein Heimathafen, den will ich sauber halten.“ Allerdings warnt er: Wenn er mal jemanden dabei erwische, wie der einen Scooter versenkt, „dann holt der den selbst wieder raus“.