Witten. Witten geht auf virtuelle Reise. Mit wenigen Klicks ist es jetzt möglich, online durch die Stadt zu schlendern. Wie das Ganze funktioniert.

Innerhalb von einer Sekunde vom Rathausplatz rüber in den Lutherpark? In Witten ist das jetzt möglich, zumindest virtuell. Das Stadtmarketing hat seine digitalen Welten erweitert und bietet auf dem Erlebnisportal ab sofort 360-Grad-Rundgänge durch die Innenstadt an. Bald sollen auch die Stadtteile dazu kommen.

„Wir wollen, dass man die Stadt virtuell erleben kann“, sagt Stadtmarketing-Chefin Silvia Nolte. In Zusammenarbeit mit Mitarbeiterin Janina Lehnig hat sie das Ganze in den vergangenen Monaten vorbereitet. Aber wie funktionieren die neuen Rundgänge eigentlich? Wer Google-Streetview kennt, dem dürften die 360-Grad-Rundblicke bekannt sein. Das Stadtmarketing hat sich fünf Punkte ausgesucht: Den Rathausplatz, den Lutherpark, den Berliner Platz, den Platz vor der Stadtgalerie und das Kulturzentrum Unikat in der Bahnhofstraße. Auf einer Übersichtskarte sind alle Stationen aufgezeichnet. Klickt man nun auf einen dieser Standorte, so wird man dort virtuell „hingebeamt“.

Virtueller Spaziergang durch Wittener Innenstadt

Sogar Spaziergänge sind möglich. Bei schönstem Wetter geht es vom Rathausplatz über die Bahnhofstraße zum Berliner Platz. Pfeile auf dem Boden müssen nur angeklickt werden und schon schlendert man virtuell durch die Stadt. „Wir wollen Witten so auch für Touristen interessanter machen“, sagt Nolte. Sie selbst hat dabei die Erfahrung gemacht, dass sie sich bei privaten Reisen in andere Städte zuvor immer erkundet. „Es ist doch schön, wenn die Menschen schon vorab virtuell durch die Stadt reisen können“, sagt Nolte.

Sie will in Zukunft auch die Wittenerinnen und Wittener mit einbeziehen – denn bei den fünf Punkten soll es nicht bleiben. „Die Leute können auf uns zukommen und sagen, welchen Punkt sie gerne auf der virtuellen Reise durch die Stadt sehen würden.“ Insbesondere die Stadtteile sollen bald auf die Karte aufgenommen werden. „Wir wollen in Herbede starten“, sagt Nolte. Auch Gastronomen, Verbände oder andere Leute vor Ort können sich melden, wenn sie ein Teil der virtuellen Wittener Welt werden wollen.

Interessierte können sich ans Stadtmarketing wenden

Wer Ideen für neue Punkte auf der interaktiven Karte hat oder als Unternehmen, Gastronom oder Verband selbst drauf möchte, kann sich an das Stadtmarketing wenden. Dieses ist zur Zeit unter stadtmarketing-witten@gmx.de zu erreichen.

In die virtuellen Welten kann man auf dem Erlebnisportal unter der Adresse stadtmarketing-witten/entdecken-erleben/witten-virtuell eintauchen.

Und auch die Kultur wird nicht vernachlässigt. Ein Museumsrundgang durch das Bethaus der Bergleute? Kein Problem. Auch hier wurde die spezielle Kameratechnik angewandt. Zudem gibt es in dem Haus einige Infopunkte. So erfährt man bei einem Klick auf die Ausstellungsvitrine etwa mehr über das Arbeitswerkzeug und die Ausrüstung eines Bergmannes im Zeitraum von 1830 bis zur Kaiserzeit.

Sage der Burgruine Hardenstein in Witten wird zum Leben erweckt

Neben den virtuellen Stadtrundgängen gibt es auf dem Erlebnisportal des Stadtmarketings Witten noch zwei neue virtuelle Figuren zu entdecken. Nachdem im letzten Jahr bereits eine Lore virtuell auf die Reise durchs Muttental oder den Stadtpark geschickt worden war, kann man nun die Sage rund um die Burgruine Hardenstein in erweiterter Realität erleben.

So sieht es aus, wenn Zwergkönig Goldemar auf dem Tablet oder dem Smartphone erscheint.
So sieht es aus, wenn Zwergkönig Goldemar auf dem Tablet oder dem Smartphone erscheint. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

So können Wittenerinnen und Wittener ab sofort Zwergenkönig Goldemar und Ritter Neveling zum Leben erwecken. Dafür muss einfach ein QR-Code, der an der Burgruine und auf der Homepage des Stadtmarketings zu finden ist, mit dem Handy abgescannt werden. Dann erscheinen die beiden Figuren auf dem Bildschirm. Jetzt nur noch daneben stellen und abdrücken. Und schon ist man Teil einer der bekanntesten Sagen des Ruhrgebiets.