Witten. Die Stadt Witten gibt grünes Licht für ein großes Bauprojekt: Das Medizinische Centrum an der Pferdebachstraße wird vergrößert. Was geplant ist.
Die Pferdebachstraße wird zu dem Gesundheitsquartier in Witten. Die Stadt hat jetzt grünes Licht für den Bauantrag zur Erweiterung des „Medizinischen Centrums am Rheinischen Esel“ gegeben. Die Investorengemeinschaft BWO mit Sitz in Witten plant an dem 2016 gegenüber der Schlachthofstraße eröffneten Gesundheitszentrum einen großen Neubau. Entstehen sollen dort weitere Praxisräume für Ärzte und andere medizinische Dienstleister sowie Büros.
Die Investorengemeinschaft, an der das Wittener Architekturbüro Frielinghaus-Schüren beteiligt ist, hat das Baugrundstück von der Bahnflächenentwicklungsgesellschaft (BEG) in Essen gekauft. Der neue 75 Meter lange Bau wird direkt an das „Medizinische Centrum“ andocken. So soll direkt gegenüber vom Evangelischen Krankenhaus ein großer Gebäudekomplex entstehen, der in seiner Form an den Bug eines Schiffes erinnern wird.
Alte Güterhalle an der Wittener Pferdebachstraße wird jetzt abgerissen
Das neue Gebäude mit dem Arbeitstitel C.A.R.E. („Centrum am Rheinischen Esel“) soll dort gebaut werden, wo jetzt noch die alte, völlig marode Güterhalle des ehemaligen Bahngeländes steht. In etwa vier Wochen werde mit dem Abriss der Halle begonnen, sagt Architekt Yeghishe-Armin Guetsoyan vom Büro Frielinghaus-Schüren. Der Neubau mit einer Nutzfläche von 3800 Quadratmetern wird viergeschossig geplant mit einem zusätzlichen Staffelgeschoss.
Er soll Platz bieten für acht Praxen - für Ärzte und andere Dienstleister aus dem medizinischen Bereich - sowie für acht Büros, etwa für Steuerberater und Notare. Guetsoyan: „Das Staffelgeschoss wird begrünt.“ Insgesamt handele es sich um eine Investition in Höhe von rund zwölf Millionen Euro.
Über 80 Parkplätze sollen am Neubau entstehen
Mietinteressenten gibt es bereits, so der Architekt. Auch ein Steuerberater werde in den Neubau einziehen. Weitere Mieter werden gesucht - auch in den Nachbarstädten. Sei ein Großteil der Mietverträge abgeschlossen, könne mit dem Neubau begonnen werden, so Architekt Guetsoyan. Er rechnet mit einer Fertigstellung des Gebäudes bis Ende 2023/Anfang 2024. Als Bauzeit wird nach den bisherigen Planungen etwas über ein Jahr veranschlagt.
Die Miet-Räumlichkeiten sollen jeweils 250 Quadratmeter groß ausfallen, aber auch flexibel vergrößert werden können. Optisch soll der Bau an den bestehenden Medizinkomplex mit seiner Klinker-Putz-Fassade angepasst werden. Über 80 Parkplätze werden entstehen, dafür ist auch ein Parkdeck mit zwei Ebenen geplant. Außerdem soll es 45 Fahrradstellplätze geben.
Essener Investorengruppe ließ das „Medizinische Centrum“ bauen
Centrovital war Wittens erstes großes Ärztezentrum
Das 2008 eröffnete „Centrovital“ in Annen war das erste große Medizin- und Therapiezentrum in Witten. Neben Facharztpraxen findet man dort unter anderem auch Krankengymnastik- und Ergotherapie-Praxen, außerdem ein Zentrum für Fußgesundheit.
In Herbede gibt es im „Rathaus der Medizin“ neben Arztpraxen unter anderem auch eine Apotheke und einen ambulanten Pflege- und Betreuungsdienst. Am Evangelischen Krankenhaus eröffnete im September 2016 die Gemeinschaftspraxis Innere Medizin. Das Ärztehaus arbeitet eng mit den beiden Wittener Krankenhäusern zusammen.
Das ehemalige Gelände des Güterbahnhofs hat sich gut entwickelt: Die Essener Investorengruppe Domus GmbH & Co. KG ließ das vor fünf Jahren gegenüber der Schlachthofstraße eröffnete Gesundheitszentrum bauen. Dort findet man neben Facharztpraxen auch eine Physiotherapiepraxis, eine Apotheke sowie ein Sanitätshaus. 2016 zog Busunternehmer Peter Killer mit seiner Firma „Killer Citybus“ von Wengern nach Witten auf das ehemalige Bahngelände.