Witten. Was tun, wenn der Tank des Autos genauso leer ist wie das eigene Konto? Eine Richterin hat das einem angeklagten Wittener jetzt deutlich gemacht.
Betrug in zwölf Fällen wirft die Staatsanwaltschaft einem 28-jährigen Mann aus Witten vor, der sich am Montag vor dem Amtsgericht Bochum verantworten musste. Er hatte zwischen März und Juni 2020 sein Auto an einer Gastankstelle betankt und per Bankkarte bezahlt. Doch da sich kein Guthaben auf dem Konto befand, blieben die Rechnungen unbezahlt – rund 241 Euro für insgesamt 499 Liter Autogas.
Angeklagter Wittener spricht von Geldproblemen
„Ich hatte damals Geldprobleme“, erklärte der Angeklagte vor Gericht. „Es tut mir leid.“ Er sei erst seit diesem Jahr in der privaten Insolvenz. Damals habe seine Freundin das zweite Kind entbunden und es gab Probleme mit der Auszahlung des Elterngeldes. So habe er von seiner geringen Ausbildungsvergütung die Miete und den Lebensunterhalt sicherstellen müssen und keinen anderen Ausweg gesehen.
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„Dann hätten sie auf das Tanken verzichten müssen“, machte ihm die Richterin deutlich. Die Staatsanwältin beantragte 1200 Euro Geldstrafe für den Mann. Das Gericht blieb darunter – und verurteilte den 28-Jährigen zu einer Zahlung von 750 Euro.