Witten. Eine vom Hochwasser getroffene Kita in Witten hat im letzten Moment neue Räume gefunden. Wo die 32 Kinder für die nächsten Monate einziehen.

In letzter Minute gibt es doch noch eine Lösung für die Kita „Hui – der Kinderkeller“. 32 Kinder und Betreuerinnen sind nach den Hochwasserschäden in ihren Räumen an der Uni nun für das nächste Vierteljahr in die Schöpfungskirche in Durchholz gezogen. Ohne diese Alternative hätten die Kleinen nicht mehr betreut werden können.

„Wir können für die ganze Zeit der Sanierung dort bleiben. Dauert es länger, können wir den Mietvertrag monatlich verlängern“, sagt Heiko Kaminski, Vorstandsmitglied der Elterninitiative. Gemeinsam mit dem Jugendamt sei man in der vergangenen Woche noch einmal durch Witten gefahren und habe sich einige Immobilien angeschaut.

Da hatte sich die Lösung für Räume der Wabe an der Pferdebachstraße bereits zerschlagen, weil dort die Vorgaben für eine Kita nicht erfüllt waren. Nun gibt es für Durchholz eine Ausnahmegenehmigung. Das war diesmal etwas leichter, da in den Kirchenräumen zuvor bereits eine Großtagespflege untergebracht und so bereits vieles kindergerecht war. Zuletzt waren die Kinder vorübergehend in Modulbauten auf dem Uni-Gelände untergebracht. Die wurden am vergangenen Freitag (24.9.) aber wieder von der Uni bezogen.

Kitaleiterin freut sich über neuen Standort in Witten

Die Leiterin der Kita, Katrin Heltzig, freut sich über den neuen Standort. „Es ist wirklich eine wunderschöne Umgebung, einfach traumhaft.“ Zwar könne die Fahrt für manche Eltern etwa aus der Stadtmitte bis nach Durchholz zu einer kleinen Tortur werden, aber: „Das ist ein Naturparadies hier.“

Doch nicht alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können dieses „Naturparadies“ genießen. „Leider mussten wir unserer Köchin kündigen“, sagt Vater Heiko Kaminski. Da in der neuen Bleibe keine Küche vorhanden ist, könne man die Köchin dort nicht einsetzen. Dafür kommt jetzt ein Lieferant, der das Essen täglich bringt. „Er sucht derzeit auch eine Köchin, vielleicht kann sie dort anfangen.“

Am vergangenen Wochenende ist die Kita bereits umgezogen. Noch brauchbare Möbel und Spielzeuge wurden nach Durchholz gebracht. Zudem haben Eltern auf dem neuen Gelände einen 50 Meter langen Zaun gezogen. Das ist Voraussetzung, damit der Kitabetrieb dort laufen kann. Knapp 1600 Euro habe dieser Zaun gekostet. Insgesamt seien die Umbauarbeiten in Durchholz aber günstiger, als es etwa an der Pferdebachstraße der Fall gewesen wäre. Dort hätte man rund 30.000 bis 40.000 Euro investieren müssen. „Hier sind es jetzt ungefähr 2500 bis 3000 Euro“, sagt Kaminski. Noch fehlen zum Beispiel eine Teeküche und Matratzen.

Finanzielle Schwierigkeiten bleiben

Am Montag wurden die Kinder noch zu Hause betreut, am Dienstag gab es dann einen Tag der offenen Tür. „Die Eltern sollen sich genau anschauen können, wo ihre Kinder zukünftig ihre Tage verbringen“, sagt der Vater des dreijährigen Felix. Ab Mittwoch startet der Kitabetrieb. Währenddessen beginnt auch die Sanierung des Standorts an der Uni. „Wir müssen schauen, wie teuer das alles wird.“ Mit der Versicherung sei man in Gesprächen. Sollte die es nicht bezahlen, müsste man an die Rücklagen gehen. „Dann wird es schwierig“, so Kaminski. Noch sind also trotz eines neuen Dachs über dem Kopf nicht alle Probleme des „Kinderkellers“ gelöst.