Witten. Der Eintritt ins Märkische Museum in Witten wird künftig kostenlos sein. Dafür legen sich zwei Vereine finanziell jetzt ordentlich ins Zeug.

Jetzt ist es offiziell: Der Eintritt ins Märkische Museum ist für die Besucher künftig kostenlos. Möglich gemacht wird das durch Spenden von Kunst- und Förderverein.

Den Wunsch, den Kunstbesuch kostenlos anzubieten, hatten Museumsleiter Christoph Kohl und Kulturforums-Chefin Jasmin Vogel schon lange. „Kurz gesagt: Es geht uns um die Öffnung des Hauses“, so die Vorständin. Sie wolle mehr Menschen erreichen als nur „die klassischen sieben Prozent“. Dazu gehöre der Gratis-Eintritt, aber auch die Barrierefreiheit. Die Werke im Museum seien Allgemeingut, müssten daher für alle zugänglich sein. „Was allen gehört, muss auch jeder sehen können.“ Andere Museen in den Nachbarstädten, wie das Museum Folkwang in Essen etwa, seien diesen Schritt bereits ebenfalls gegangen.

Zwei Wittener Vereine spenden jährlich je 1500 Euro

Schon seit dem ersten Lockdown mussten die Besucher nicht mehr zahlen, um ins Museum zu kommen. Das habe das Publikum verändert. „Endlich schauen sich mehr Familien in Ruhe gemeinsam die Ausstellungen an“, freut sich Christoph Kohl. Zusammen mit der Bibliothek habe das Haus schließlich „viel Aufenthaltsqualität“. Deren Nutzung sei schon immer kostenlos gewesen. „Somit wachsen beide Einrichtungen noch weiter zusammen.“

Durch die neue Regelung sollen Museum und Bibliothek in Witten noch stärker zusammenwachsen.
Durch die neue Regelung sollen Museum und Bibliothek in Witten noch stärker zusammenwachsen. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Finanziell möglich gemacht wird die Änderung vom Kunst- und vom Förderverein. Beide haben zugesagt, jährlich jeweils 1500 Euro zu spenden. Das Museum bekommt also von den Vereinen 3000 Euro. An Eintrittsgeldern würde das Museum aber 6000 bis 7000 Euro pro Jahr einnehmen. Den fehlenden Rest in der Finanzierung trägt das Kulturforum. Diese Regelung soll zunächst für drei Jahre gelten. Vogel: „Und dann schauen wir mal.“

Museum soll nicht nur für die Bildungs-Elite da sein

Die Vorsitzenden der beiden Vereine freuen sich über die erreichte Öffnung: „Seit unserer Gründung 2011 bemühen wir uns, Barrieren abzubauen. Wir wollen Wittenern die Kunst näherbringen, mehr Verständnis erreichen“, so Bildhauer Harald Kahl vom Förderverein des Museums.

Über viele Jahre habe das Museum leider das Image gehabt, nur für eine bildungsbürgerliche Elite da zu sein. Aber die Richtung der Kulturpolitik habe sich gedreht. Prof. Manfred H. Wolff, Vorsitzender des Kunstvereins betont: „Alles, was Wittener hindert, sich die Bilder und Skulpturen anzusehen, muss beseitigt werden.“

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Die Spende fürs Museum sei da kein großer Schritt, sondern eine Selbstverständlichkeit, so Wolff. Dennoch ist sie aber finanziell keine Kleinigkeit für die Vereine. Alle Beteiligten bitten daher Kunstinteressierte in der Stadt, sich an der Aktion finanziell zu beteiligen. Zweckgebundene Spenden können über die Vereine abgewickelt werden. Kontakt: kunstvereinwitten.de oder förderverein-museum-witten.de