Witten. Der Piks-Marathon im Impfzentrum an der Uni Witten endete nach drei Monaten. Die Macher werten das Projekt als „einzigartig in der Region“.

Nach einem dreimonatigen Impf-Marathon hat die Impfstelle an der Universität Witten/Herdecke Ende Juli geschlossen. Jetzt ziehen die Macher eine positive Bilanz: „Wir haben es geschafft, deutlich über 5000 Menschen aus der Region zu impfen – in großen Teilen sogar doppelt. Damit konnten wir einen wichtigen Beitrag in der Pandemiebekämpfung hier vor Ort leisten“, sagt Uni-Vizepräsident Dirk Jakobs. Das Impfzentrum in den Modulbauten hinter dem Uni-Hauptgebäude öffnete in einer Zeit, als es fast unmöglich schien, trotz Berechtigung einen Piks mit Biontech oder Astrazeneca zu erhalten.

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Mitte Mai dieses Jahres sind die Ärztliche Qualitätsgemeinschaft Witten (ÄQW) und die Uni Witten eine Partnerschaft eingegangen, um den flächendeckenden Corona-Impfschutz in der Region zu beschleunigen. Binnen weniger Wochen wurde die Infrastruktur für die Impfstelle auf die Beine gestellt: Räume und Personal stellte die Hochschule, der Impfstoff stammte aus dem Kontingent der niedergelassenen Ärzte, die so den Ansturm auf die eigene Praxis abfedern konnten. Die Vermittlung der Patientinnen und Patienten lief über die ÄQW. Deren Online-Portal, so berichten es Wittener, lief allerdings weniger reibungslos als der Ablauf im Impfzentrum.

Modulbauten werden wieder für die Lehre genutzt

Fast 200.000 EN-Bürger sind vollständig geimpft

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe meldet in ihrem Impfbericht für den Ennepe-Ruhr-Kreis aktuell 214.756 erstgeimpfte Bürgerinnen und Bürger, 198.875 sind bereits vollständig geimpft. Der EN-Kreis hat insgesamt 324.296 Einwohner.

Der Impfbericht erfasst Impfungen der niedergelassenen Ärzte, Impfzentren, mobilen Teams und Krankenhäuser. Hinzu kommen die Impfungen der Betriebs- und Privatärzte, die ausschließlich an das Robert-Koch-Institut übermittelt werden.

Weil sich in den letzten Wochen kaum noch Interessenten für eine Corona-Schutzimpfung gemeldet haben, wurden letztmalig am 31. Juli auf dem Campus Impftermine angeboten. Die Hausärzte impfen nun in ihren Praxen weiter. Damit möchte die Universität die Räumlichkeiten wieder für eine mögliche Präsenzlehre im kommenden Wintersemester nutzen.

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Der ÄQW-Geschäftsführer, der Herbeder Hausarzt Dr. Arne Meinshausen, zieht ein positives Fazit: „Die Kooperation zwischen den Ärztinnen und Ärzten der ÄQW und der Universität war ein einzigartiges Projekt in unserer Region. Durch die Partnerschaft konnten wir unser Ziel, allen Wittenern bis Ende Juli ein Impfangebot zu machen, erreichen.“

Studierende zeigten hohen Einsatz in der Pandemiebekämpfung

Auch an der Uni ist man sichtlich froh über das Geleistete, schließlich sind unter den 5000 Geimpften auch etliche Mitarbeiter und Studierende. Besonderes Lob spricht Klaus Weckbecker, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeinmedizin, der studentischen Initiative CoronAid zu. Sie setze sich seit Ausbruch der Pandemie mit hohem Einsatz für die Gesundheit der Universitätsmitglieder und der Wittener Bürger ein.

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Nach dieser ersten Kooperation von Wittener Ärzten und Universität sei viel Vertrauen entstanden, so Weckbecker. „Eine gute Basis, um auch in Zukunft zu schauen, wo die Ärztinnen und Ärzte der Universität und ÄQW kooperieren können – zum Wohle der Wittener Bevölkerung und Studierenden.“