Witten. Bei Zeche Nachtigall brannte ein Auto aus. Im Prozess hat nun auch der zweite Angeklagte gestanden – und bot eine Art Wiedergutmachung an.

Im Prozess um ein abgebranntes Leasing-Auto auf dem Parkplatz der Zeche Nachtigall in Witten legte am Dienstag auch der zweite Angeklagte, ein 42 Jahre alter Firmenchef aus Wetter, ein Geständnis ab. Sein 44-jährige Mitangeklagter, ein Mitarbeiter, hatte von Anfang zugegeben, am 2. Februar 2021 gegen 3.50 Uhr den Leasingwagen seines Chefs angezündet zu haben. „Seine Schilderung stimmt“, sagte der 42-Jährige nun.

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Der Vorsitzende Richter hatte vorher im Prozess darauf hingewiesen, dass für ihn nur beim Vorliegen besonderer Umstände eine Bewährungsstrafe möglich sei. Ein besonderer Umstand sei ein Geständnis. Für den 42-jährigen Angeklagten sei eine Verurteilung wegen Beihilfe zur Brandstiftung und nicht wegen Anstiftung möglich. „Ich entschuldige mich für die Tat“, betonte er vor dem Landgericht Bochum. Außerdem bot er an, den Löscheinsatz der Feuerwehr zu bezahlen.

Kripobeamtin sagt vor Gericht aus

Eine 41-jährige Kripobeamtin sagte am Dienstag aus, die Aufbewahrung des Fahrzeugschlüssels sei unklar gewesen. Man habe festgestellt, dass sich das Handy des 44-jährigen Angeklagten kurz nach der Brandstiftung am Tatort befunden habe. „Der Mann gestand in der Vernehmung, er habe die Tat im Auftrag seines Chefs ausgeführt“, erklärte sie als Zeugin. Der Mitarbeiter habe seinem Chef helfen wollen, weil dessen Firma damals massive Zahlungsprobleme hatte.

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Der Vorsitzende Richter lobte am Dienstag das Geständnis des Firmenchefs. „Sie haben damit eine gute Entscheidung getroffen“, betonte der Richter. Die Rückgabe des Leasingfahrzeugs hatte damals angestanden. Angeblich soll das Auto diverse Schäden aufgewiesen haben und weitaus mehr Laufleistung als vereinbart zurückgelegt haben. Der Prozess wird fortgesetzt.