Witten. Ein Mann hat an einer Aral-Tankstelle in Witten eine Explosion ausgelöst, nachdem er den falschen Kraftstoff getankt hatte. Das sagt der Pächter.

„Staubsaugerautomat an Tankstelle explodiert!“ Nach diesem Funkspruch haben sich Polizeibeamte in den späten Abendstunden des Samstags, 7. August, auf den Weg zur Sprockhöveler Straße in Witten gemacht.

Nach bisherigem Ermittlungsstand hatte ein Autofahrer an der dortigen Aral-Tankstelle gegen 22 Uhr einen weißen Mercedes mit Gütersloher Kennzeichen betankt – allerdings nicht mit Diesel, sondern fälschlicherweise mit Superkraftstoff.

Fahrer will Benzin mit dem Staubsauger absaugen

Um seinen Fehler zu korrigieren, griff der Mann zu einem gefährlichen Mittel: Laut Polizei schoben er und seine zwei Begleiterinnen den Wagen zum Staubsaugerautomaten. Dort steckte der Fahrer den Schlauch des stationären Staubsaugers in den Tankstutzen und schaltete das Gerät ein, um das Benzin abzusaugen.

„Dann hat es heftig geknallt“, sagt Pächter Udo Terhorst, der selbst während des Vorfalls nicht vor Ort war. Wie sein Mitarbeiter ihm aber berichtete, sei die Explosion so laut gewesen, dass sogar der Nachwächter vom benachbarten Autohaus sofort herbeieilte.

Frau zog sich bei der Explosion Verbrennungen zu

Durch die Explosion wurde der Staubsaugerautomat schwer beschädigt. „Er ist komplett von der Stelle geschoben“, sagt Udo Terhorst. Auch die Seitenwände des Automaten seien weggesprengt worden. Als sein Mitarbeiter den Fahrer und seine Begleiterinnen ansprach, hätten diese allerdings alles abgestritten und behauptet, sie hätten lediglich Staub gesaugt.

Eine der Frauen hat sich bei der Explosion offenbar Verbrennungen zugezogen. „Der Fahrer hat gesagt, er würde sie ins Krankenhaus bringen“, so Terhorst. Mit dem falschen Kraftstoff eine schwierige Aufgabe. Also tankte der Unbekannte noch mal Diesel obendrauf, bezahlte und machte sich davon. Wie weit er mit dem Gemisch gekommen sein mag, ist unklar. In den umliegenden Krankenhäusern sei jedenfalls keine Person, die zur Beschreibung passt, behandelt worden, ergaben die Ermittlungen der Polizei.

Pächter hofft, dass die Verantwortlichen gefunden werden

Zurückgekommen, wie er es angekündigt hat, ist der Mercedes-Fahrer auch nicht. Jetzt sucht ihn die Polizei: Der Fahrer, nach Zeugenangaben ein Südländer, ist circa 30 bis 40 Jahre alt, 1,75 m groß, hat eine kräftige Statur, dunkle kurze Haare, einen Kurzhaarbart und war dunkel gekleidet. Die verletzte Begleiterin, ebenfalls augenscheinlich eine Südländerin, ist circa 30 Jahre alt, 1,65 m groß, schlank und hat schwarze lange Haare.

Udo Terhorst hofft, dass die Verantwortlichen gefunden werden, damit er nicht auf den Kosten für die Reparatur sitzenbleibt. Er weist darauf hin, dass elektrische Geräte im Umkreis von Kraftstoff sehr gefährlich werden können. „Deswegen sind auch Handys an Tankstellen verboten.“

Wer Hinweise zu dem Vorfall geben kann, meldet sich beim Wittener Kriminalkommissariat 32 unter 0234 9098305.