Witten. Die Wittener Firma Trendstar hat auch in Pandemie-Zeiten weiter ausgebildet. Warum es der Personalerin nicht so sehr auf gute Noten ankommt.
Dass ein Unternehmen in der Corona-Zeit fünf Azubis einstellt und sich sogar vergrößern möchte, ist in Witten nicht die Regel. Das Großhandelsunternehmen Trendstar an der Gleiwitzer Straße bildet Kaufleute in den Bereichen Groß-und Außenhandel, E-Commerce und Büromanagement, Fachlageristen und Fachkräfte für Lagerlogistik aus.
Miriam Remmo, Auszubildende im nun dritten Jahr, schätzt an ihrem Job das Kommunikative. Sie ist bei Trendstar im Vertrieb und der Kundenakquise eingesetzt. Anders als viele ihrer Berufsschulkollegen übernimmt sie hier bereits viel Verantwortung. Personalerin Zeynep Tüysüz hat Vertrauen in ihre Auszubildenden. „Wir haben doch alle so angefangen“, sagt sie. „Ich lasse sie alle ins kalte Wasser springen“ – natürlich mit Vorbereitung und einem Ansprechpartner, der ihnen bei Bedarf zur Seite steht.
Noten sind nicht so wichtig, Persönlichkeit zählt
Bei Trendstar durchlaufen die Azubis unterschiedliche Bereiche. „Wir geben ihnen eine Chance, sich zu entfalten“, so Tüysüz. Dieses Allrounder-Wissen wurde gerade in der Pandemie zum Vorteil. „Die Auszubildenden haben tatkräftig mitgearbeitet und die Lücken der Kurzarbeit gefüllt“, lobt sie. „Die Pandemie hat uns als Arbeitskollegen zusammengeschweißt“, findet Miriam Remmo.
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Für Tüysüz kommt es bei den Bewerberinnen und Bewerbern vor allem auf die Persönlichkeit an. „Ich suche aufgeschlossene Leute mit Selbstvertrauen.“ Wer sich bei Trendstar für eine Ausbildung bewirbt, sollte „wissen, wo die Reise hingeht“, so Tüysüz Anspruch. Noten allerdings sind der Personalerin nicht so wichtig. „Miriam war zum Beispiel nicht die Beste in Mathe, aber sie ist eine super Verkäuferin.“
Azubis durchlaufen bei Trendstar in Witten unterschiedliche Bereiche
Azubine Miriam Remmo kommt aus Herdecke. „Ich mochte Witten noch nie“, gesteht sie lachend. Für die Ausbildung kommt sie aber gerne her. Tüysüz: „Witten liegt an der Autobahn und ist gut erreichbar.“ Auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sei man schnell im Industriegebiet. „Die Anbindung ist sehr gut.“
Auch ein Grund, warum das Unternehmen in Witten bleiben will. Wo der neue Standort sein wird, sei aber noch nicht spruchreif, so Tüysüz. Trendstar möchte die Lager und das Callcenter vergrößern. Der Online-Handel habe während der Pandemie enorm an Bedeutung gewonnen. Entsprechend sei auch der Bereich E-Commerce (Anm. der Redaktion: Internethandel) bei Bewerberinnen und Bewerbern sehr gefragt. „Das bauen wir aus“, sagt Tüysüz.
Trendstar sucht nicht nur Auszubildende, sondern auch Praktikanten in unterschiedlichen Bereichen. Praktika zum Einstieg und zur Orientierung können auch an eine anschließende Ausbildung angerechnet werden.