Witten. Das Burg-Kino öffnet am Freitag wieder - früher als meisten Kinos in NRW. Warum Joachim Schumacher erst einmal mit einem Probebetrieb startet.

Anfang März hatte Joachim Schumacher noch gehofft, sein Burg-Kino im April wieder öffnen zu können. Die Corona-Zahlen machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Jetzt endlich ist es nach über sieben Monaten kinofreier Zeit in Witten soweit: Am Freitag (11.6.) heißt es im Burg-Kino an der Ruhrstraße wieder: Film ab!

An den Start geht Schumacher mit den beiden Kinderfilmen „Jim Knopf und die Wilde 13“ und „Yakari“, außerdem mit dem Disney-Streifen „Cruella“, der die Vorgeschichte der bekannten Schurkin aus „101 Dalmatiner“ erzählt. Menschen, die im Kino auf Nervenkitzel stehen, können sich den Katastrophenfilm „Greenland“ oder den Horrorfilm „Malasana 32“ ansehen. Auf der Tafel über dem Eingang des Burg-Kinos wird immer noch der neue James Bond angekündigt - „Keine Zeit zu sterben“. Im November wurde Agent 007, Daniel Craig, durch Corona ausgebremst. Schumacher: „Der Kinostart für Deutschland ist jetzt für den 30. September geplant.“

Das Burg-Kino Witten zeigt ab dem 17. Juni täglich Programm - „wenn alles halbwegs vernünftig läuft“

Das Burg-Kino wird erst einmal drei Tage lang im Testbetrieb laufen. Sonntagabend will Betreiber Schumacher dann entscheiden, ob genug Filmfreunde seine Kinokasse haben klingeln lassen. Außerdem will er abwarten, ob sein neues Karten-Buchungssystem, das Besuchern auch einen Sitzplatz zuweist, einwandfrei läuft. Eine neue EDV-Software und eine neue Bestuhlung für drei seiner vier Säle haben Fördergelder des Kulturstaatsministeriums in Corona-Zeiten möglich gemacht. „Wenn alles halbwegs vernünftig läuft, wird das Kino dann ab dem 17. Juni wieder täglich Programm zeigen.“

Rund 450 Sitzplätze hat das Filmtheater. Wenn er alle Plätze bei einem stabilen Inzidenzwert des Landes unter 35 freigeben würde, müssten die Gäste einen aktuellen Corona-Schnelltest mitbringen, sagt Schumacher. „Auf eine solche Kontrolle habe ich keine Lust.“ Deshalb habe er sich für die Sitzordnung nach Schachbrettmuster entschieden. „Dafür benötigen die Besucher nach der neuen Corona-Schutzverordnung keinen Test. Sie müssen nur im Gebäude eine FFP2-Maske tragen, die sie am Sitzplatz wieder abnehmen können.“

Kinos in Moers und Delmenhorst nehmen erst am 1. Juli wieder ihren Betrieb auf

In seinem Kinosaal 2, der noch die alte Bestuhlung hat, kann der 62-Jährige die Hälfte seiner Plätze im Parkett anbieten. Im Kinosaal 1 muss im Parkett jeder zweite Platz frei bleiben, im Kinosaal 3 jeder dritte. „Saal 4 mache ich noch nicht auf.“ Seine Online-Kartenreservierung will Joachim Schumacher ab Dienstag (8.5.) freischalten. Wer online seinen Platz reserviere, müsse sich in Corona-Zeiten nicht mehr an seiner Kinokasse registrieren lassen.

Schumacher betreibt neben dem Burg-Kino noch zwei weitere Kinos in Moers (rund 320 Plätze) und Delmenhorst (rund 1500 Plätze). Beide wird er erst am 1. Juli wieder in Betrieb nehmen. Für diesen Starttermin haben sich auch die fünf größten Kino- und Filmverleihverbände in Deutschland entschieden - und die meisten Kinos in NRW.