Witten. Wenn Corona es zulässt, sollen im Burg-Kino Witten bald wieder Filme laufen. Wie Betreiber Joachim Schumacher eine schwierige Zeit meistert.
Kino-Freunde können sich schon einmal freuen: Wenn die Corona-Lage es zulässt, möchte Joachim Schumacher sein Burg-Kino an der Ruhrstraße bald wieder öffnen. „Frühestens zum 1. April“, so der 62-Jährige. In NRW sollen Kinobesuche frühestens ab dem 22. März möglich sein, wenn der Inzidenzwert im Land die 100 nicht überschreitet.
Gleiches gilt bislang auch für die Außengastronomie, Theater-, Konzert- und Opernhäuser. Bei einer Inzidenz von unter 50 seien FFP2-Masken zu tragen, die, am Kinosessel angekommen, abgenommen werden dürften, sagt Schumacher. Bei einem Inzidenzwert zwischen 50 und 100 müssten Film-Freunde während der ganzen Vorführung Maske tragen und vorher einen tagesaktuellen Corona-Schnelltest oder einen Corona-Selbsttest nachweisen. Wie das in der Praxis genau funktionieren soll - Joachim Schumacher zuckt mit den Achseln. „Das weiß ich noch nicht.“
Die neue Bestuhlung im Burg-Kino Witten ist coronakonform
Was er auch noch nicht weiß, das ist, mit welchen Filmen er bei der Kino-Wiedereröffnung starten kann. „Die Verleiher fahren wie die Kino-Betreiber auf Sicht, wir werden sehen.“ Auf der Tafel über dem Eingang des Burg-Kinos wird immer noch der neue James Bond angekündigt - „Keine Zeit zu sterben“. Im November wurde Agent 007, Daniel Craig, durch Corona ausgebremst. Der Kinostart für Deutschland ist jetzt für den 30. September geplant. Joachim Schumacher, der noch zwei weitere Kinos in Moers (rund 320 Plätze) und Delmenhorst (rund 1500 Plätze) betreibt, hat seinen Humor auch in der Pandemie nicht verloren. „Die einzigen Schulden, die ich derzeit habe, sind Mietschulden.“ Alle drei Vermieter würden in Corona-Zeiten „die Füße stillhalten“ und sich toll verhalten.
Seit November ist das Burg-Kino geschlossen. Schumacher hat die Zeit gut genutzt. Vom Kulturstaatsministerium waren ihm Fördergelder bewilligt worden, mit denen er sich in Witten eine neue EDV-Software und eine neue Bestuhlung leisten konnte. In seinen vier Kinosälen gibt es jetzt weniger als die zuvor rund 500 Sitzplätze. Die neue Bestuhlung sei zusammen mit einem neuen Buchungssystem, das dem Besucher einen Sitzplatz zuweist, coronakonform, sagt Schumacher. Er hat auch die staatliche November- und Dezemberhilfe bekommen. Bislang, so der 62-Jährige, sei er mit den Hilfsgeldern „gut über die Runden gekommen“.
Am Niederrhein hat Joachim Schumacher Konkurrenz bekommen
In seinem Moerser Atlantic-Kinocenter hat Schumacher leider einen Wasserschaden. „Den muss ich noch beheben.“ Was den Mann ein wenig wurmt: Am Niederrhein hat er Kino-Konkurrenz bekommen. In Kamp-Lintfort, nur acht Kilometer von seinem „Atlantic“ entfernt, gibt es seit zwei Jahren ein neues Filmtheater mit einem großen Namen - „Hall of Fame“.