Witten. Von einem Dachpark in der Wittener City träumt das Bürgerforum. Ist das realisierbar? So wurde darüber im Ausschuss diskutiert.

Witten soll klimafreundlicher werden. Es sollen mehr Bäume gepflanzt, Dächer begrünt und Flächen entsiegelt werden. Dafür macht sich der Stadtentwicklungsausschuss stark. Er hat die Stadt beauftragt, möglichst rasch Gelder für diese Maßnahmen aus dem NRW-Sonderprogramm „Klimaresilienz in Kommunen“ zu beantragen.

Den entsprechenden Antrag hatten SPD und Grüne gestellt, er wurde mit breiter Mehrheit – Ausnahme: AfD – angenommen. „Ich hoffe, dass wir das hinkriegen, denn sonst bleibt Geld liegen“, so Ralf Schulz von den Grünen zur Begründung. Die Zeit drängt, die Anträge für das Landesprogramm müssen noch in diesem Jahr eingereicht sein.

Anträge für Bepflanzung auf dem Rathausplatz in Witten werden vorbereitet

Vor dem Saalbau in Witten ist es ja schon etwas grüner geworden. Jetzt fehlt nur noch das Dach des Kulturtempels.
Vor dem Saalbau in Witten ist es ja schon etwas grüner geworden. Jetzt fehlt nur noch das Dach des Kulturtempels. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Doch Stadtbaurat Stefan Rommelfanger konnte die Ausschussmitglieder beruhigen. Es sei geplant, bis zum Sommer die entsprechenden Anträge zu stellen. Der Schwerpunkt werde dabei auf der City liegen. Vorschläge für einen grüneren Rathausplatz seien schon vorbereitet. Nach der abgeschlossenen Rathaussanierung solle auch der Markt aufgehübscht werden, so der Beigeordnete.. Das könne etwa mit mobilen Bepflanzungelementen geschehen. Auch sei eine Dachbegrünung auf dem Saalbau angedacht. Zudem sollen Mittel für private Dachbegrünungen in der Innenstadt beantragt werden, die dann als Zuschuss an die Hauseigentümer ausgezahlt werden könnten. Rommelfanger: „Die Sondermittel des Landes wollen wir gerne mitnehmen.“

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Eine vorläufige Absage erteilte der Ausschuss allerdings dem Antrag des Bürgerforums, das von einem Dachpark in der Innenstadt träumt. Ein Dachpark mit Brücken über die Bahnhofstraße und öffentlichen Flächen auf den Häusern sei zwar eine tolle Vision und eine schöne Vorstellung, aber schwer umsetzbar, da waren sich die anderen Parteien (beinahe) einig.

Einzig Michael Hasenkamp („Stadtklima“) sprach von einer „großartigen Idee, zu der man den Mut aufbringen sollte.“ Holger Jüngst von der SPD winkte hingegen ab: „Der technische, rechtliche und organisatorische Aufwand wäre sehr groß.“ Es käme zu einem „Zirkel der Schwierigkeiten“. Seine Fraktion bleibe lieber bei der Begrünung von Rathausplatz und Bahnhofstraße. „Das ist eine Ebene, auf der wir uns besser bewegen können.“

Eigentümer sollen zum Thema Dachbegrünung beraten werden

Auch Stadtbaurat Rommelfanger hegt Zweifel an der Realisierbarkeit. Zunächst müsse man wissen, welche Eigentümer bei so einem Projekt mitmachen würden, bevor weitere Schritte unternommen werden könnten. Er nehme das Thema Dachbegrünung aber gern mit in die Gespräche über die Innenstadterneuerung und die Beratungen mit den Hauseigentümern. Das hatten auch die Piraten in einem Änderungsantrag gefordert, der schließlich angenommen wurde.