Witten. Die Arbeitsgemeinschaft Muttenthalbahn in Witten freut sich über zwei Ruhrkohle-Loks. Warum die Bahn noch nicht wieder durchs Muttental rollt.
Sie wurde um das Jahr 2000 herum von der Dortmunder Firma Rensmann gebaut, bringt 6,3 Tonnen auf die Waage und ist 45 PS stark. Und sie zaubert Hannsjörg Frank vom Verein Arbeitsgemeinschaft Muttenthalbahn (Arge) ein Lächeln aufs Gesicht. Die Rede ist von einer Ruhrkohle-Grubenlok, die Freitag (21.5.) auf das Gelände der von der Arge getragenen Zeche Theresia gebracht wurde.
Zuletzt war die Lok auf dem Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop im Einsatz, wo sie vom Wittener Unternehmen NRW-Group aufgeladen und ins Muttental transportiert wurde. Hannsjörg Frank: „Sie benötigt jetzt nur noch Puffer.“ Typengleiche Loks seien vorher schon an Besucherbergwerke gegangen. Daher freut sich Frank, dass das Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia auch noch ein fahrtüchtiges Exemplar bekommen hat. Und dazu noch gleich eine zweite Lok.
Zweite Lok war als Ersatzteillager gedacht, wird von Grubenschlossern aber fahrtüchtig gemacht
Die ist eigentlich als Ersatzteillager gedacht, aber in einem solchen Zustand, dass sie repariert und damit fahrbereit werden kann. Grubenschlosser des Bergwerks Prosper-Haniel haben bereits zugesagt, sich darum zu kümmern. „Ehrenamtlich“, wie Frank betont. Prosper-Haniel wurde am 21. Dezember 2018 in einem offiziellen Festakt geschlossen - die letzte Steinkohlenzeche in Deutschland. Der Rückbau der Bottroper Zeche ist derzeit in vollem Gange. Für die schon fahrbereite ausgemusterte Lok, die jetzt auf dem Gelände der Zeche Theresia steht, habe der Verein auch einen originalen Zug, so Hannsjörg Frank.
Apropos: Was ist mit den Fahrten der Muttentalbahn? Da winkt Frank ab. Die Bahn rollt noch nicht wieder durch das Muttental, steht seit Beginn der Pandemie still. Aus Gründen des Coronaschutzes dürfte diese derzeit nur 25 statt der sonst erlaubten 70 Fahrgäste transportieren. „Das lohnt sich wirtschaftlich nicht.“ Außerdem befürchtet Hannsjörg Frank, dass man bei Fahrten Familien abweisen müsse, weil eben derzeit nur eine kleine Personenzahl einsteigen könne. „Auf deswegen weinende Kinder habe ich keinen Bock.“
Verein möchte die Fahrstrecke der Muttentalbahn in Witten gerne bis zum Zechenhaus Herberholz verlängern
Hinzu komme, dass die notwendige Organisation und Kontrolle von Bahnfahrten im Tal, die in Corona-Zeiten notwendig sei, vom Verein nicht geleistet werden könne. „Dafür haben wir kein Personal.“ Hannsjörg Frank weist auch auf die leere Vereinskasse hin. „Spenden sind bei uns herzlich willkommen.“ An einem Vorhaben hält die Arbeitsgemeinschaft Muttenthalbahn jedoch fest: Sie möchte die Fahrstrecke der Bahn gerne bis zum Zechenhaus Herberholz verlängern. Entsprechende Pläne liegen der Stadt bereits vor.
>>>Wer den Wittener Verein finanziell unterstützen möchte, wird gebeten, eine Mail an info@muttenthalbahn.de zu senden.