Witten. „Wiedersehen macht Freude“: Unter diesem Motto verkauft das Stadtmarketing Solidaritätstüten für Wirte in Witten. Was hinter der Idee steckt.
Eine Aktion zur Unterstützung von Kneipen, Cafés und Restaurants in Witten hat das Stadtmarketing jetzt gestartet. Auf dem Wochenmarkt werden ab sofort donnerstags und samstags „Solidaritätstüten“ verkauft. Darin stecken fünf Gutscheine für verschiedene Lokale in Witten. Das Motto: „Wiedersehen macht Freude!“
Bis zum Wiedersehen wird es noch etwas dauern – noch ist ja nicht abzusehen, wann die Gastronomie wieder öffnen darf. „Deshalb haben wir uns überlegt, wie wir den Wirten jetzt finanziell helfen können“, erklärt Silvia Nolte, die Chefin des Stadtmarketings. Das Prinzip der Solidaritätstüte ist einfach: Wittener können die Tüte für 95 Euro kaufen oder online beim Stadtmarketing bestellen – und machen dabei ein gutes Geschäft. In der Tüte enthalten sind nämlich Gutscheine im Wert von 115 Euro, gestückelt zu 15 bis 25 Euro. Das ist immer gleich, die Mischung der fünf Gutscheine pro Tüte aber variiert.
Gutscheine locken auch neue Gäste in Wittener Lokale
Das Geld aus dem Verkauf fließt direkt an die Gastronomie, zur Überbrückung der momentanen Zwangspause. „Eine tolle Idee, ich bin begeistert“, meint Doris Veit, Inhaberin des Hauses Fründt. Die Aktion könne dabei helfen, „dass wir mit der Nase über Wasser bleiben“. Auch wenn derzeit keine Gäste kommen dürften: „Man muss immer die Werbetrommel rühren“, sagt die Wirtin. Die Tüte locke dann später vielleicht Gäste ins Haus, die noch nie da waren.
Allerdings: Nicht alle ihrer Kollegen teilen ihre Begeisterung offenbar. Erst acht Gastronomen beteiligen sich bislang an der Aktion. Mit von der Partie sind außer Haus Fründt auch die Casa Portugesa, die Wabe mit Zollhaus und Schleusenwärterhäuschen, das Knut’s, die Cafés Möpschen, Jané und Kijamii sowie das Parkhotel. „Wir haben alle angeschrieben, diese acht haben sich bislang gemeldet“, so Silvia Nolte. Es könnten aber jederzeit weitere hinzukommen.
Den Mehrwert der Gutschein-Tüten finanzieren die Wirte
Warum nicht gleich mehr mitmachen? Die Befürchtung mancher sei wohl, dass es nach der Öffnung dann plötzlich zu viel werden könne mit den Gutschein-Gästen, so Nolte. „Und man muss das ja auch durchrechnen“, sagt Doris Veit. Denn den Mehrwert der Gutschein-Tüte finanzieren die beteiligten Wirte. Nolte: „Das machen die noch on-top für ihre Gäste.“
Mit gut 30 Tüten ist die Aktion am Donnerstag (22.4.) gestartet worden. „Aber wir können jederzeit mehr machen, wenn die Resonanz gut ist“, versichert Silvia Nolte. Die Stadtmarketing-Chefin hofft, dass „viele, viele Tüten gekauft werden“. Das sei schließlich auch ein Zeichen der Solidarität: „Wir lassen Euch nicht allein.“
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Ob es ein Erfolg wird? Eine Tüte war jedenfalls schnell verkauft: Margarete Schreiber sicherte sich das erste Exemplar. Zum Verschenken? „Nein für meinen Mann und mich“, sagt die 69-Jährige. Welche Gutscheine sie erwischt hat, das war ihr dabei egal: „Die sind mir alle lieb, denn alle Gastronomen in der Stadt haben es verdient, dass man sie unterstützt.“
Neben der Solidaritätstüte hält das Stadtmarketing auch digitale Unterstützung für die Gastronomen in Witten bereit. Die Betriebe können sich kostenlos in ein Verzeichnis auf dem Erlebnisportal eintragen lassen, bei der Eventreihe #VirtuelleKostproben mitwirken oder ihr Unternehmen bei der Kampagne „Gesichter der Gastronomie“ vorstellen. Info: stadtmarketing-witten.de