Witten. Besucher müssen keine Maske mehr am Kemnader See tragen. Witten hebt die Pflicht an den Brücken auf. Und was macht der „strenge“ Nachbar Bochum?
Ab Dienstag (20.4.) herrscht keine Maskenpflicht mehr am Kemnader See, auch keine geteilte.
Die Stadt Witten, die sich der vor Ostern eingeführten strengen Verordnung auf dem Bochumer Nordufer von Anfang an nicht anschließen wollte, gibt nun auch die Nadelöhre unter den Brücken wieder frei. Dabei wurde jetzt eher zufällig bekannt, dass die entsprechende Allgemeinverfügung der Stadt Bochum bereits am 11. April ausgelaufen ist. Das heißt: Weder Spaziergänger noch Radfahrer, Inliner oder Jogger brauchen noch eine Maske zu tragen, nicht auf der Bochumer und auch nicht auf der Wittener Seeseite.
Die geteilte Maskenpflicht am Kemnader See seit Ende März - Witten nein bzw. jein, Bochum ja – hatte in den letzten drei Wochen für Spott und Kritik im halben Ruhrgebiet gesorgt. Nun wird die Maskenpflicht ausgerechnet in einer Zeit wieder eingestampft, wo die Infektionszahlen weiter in die Höhe schießen.
Stadtsprecher aus Witten: Auch Situation unter Brücken nicht problematisch
„Die Kontrollen haben gezeigt, dass auch die Situation unter den Brücken nicht problematisch ist“, rechtfertigt Wittens Stadtsprecher Jörg Schäfer am Montag (19.4.) die endgültige Lockerung auf Wittener Seite. Anders als Bochum hatte sich die kleinere Nachbarstadt nie der umstrittenen Maskenpflicht auf seiner ganzen Seeseite angeschlossen - weil Wittens Stadtspitze die Situation an der frischen Luft nicht für gefährlich hielt und auch nicht von dem Kurs in sonstigen Grünanlagen wie dem Stadtpark oder Hohenstein abweichen wollte, wo keine Maskenpflicht gilt.
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Auf dem Wittener Ufer, der Südseite in Herbede, musste der Mund-Nasen-Schutz bisher einzig und allein unter der Autobahnbrücke über der Ruhr und dem Mühlengraben getragen werden, weil die Stellen dort enger sind und „Begegnungsverkehr“ mit Abstand zumindest an schönen Wochenenden nicht immer zu gewährleisten ist.
Stadtsprecher aus Bochum: „Das muss kein Dauerzustand sein“
Die letzten drei Wochen mit geteilter Maskenpflicht am See haben sowohl auf der Wittener wie auch der Bochumer Seite keine „nennenswerten Auffälligkeiten“ ergeben, wie es heißt. Obwohl man die 150er-Inzidenz gerade gerissen habe, bestätigte Bochums Stadtsprecher Peter van Dyk gegenüber der WAZ am Montag: „Auf Bochumer Seite herrscht keine Maskenpflicht.“ Was aber kein Dauerzustand sein müsse. Man habe die Maskenpflicht in der Schönwetterphase vor Ostern eingeführt.
In der Allgemeinverordnung vom 29. März hatte Bochum die Maskenpflicht ebenfalls für den Südpark, den Park in Hamme und den Ümminger See verfügt. Auch dort galt sie nur bis zum 11. April, wie am Kemnader See täglich von 12 bis 18 Uhr. Witten hatte am 1. April an seinen See-Brücken nachgezogen. Anders als Bochum wies Witten jetzt aber ganz offiziell auf die Aufhebung der Maskenpflicht hin. Der größere Nachbar wollte es wohl nicht an die große Glocke hängen.