Witten. Der beliebte Wittener Gastwirt Ioannis Tzimas ist an Corona gestorben. Er hinterlässt seine Frau und zwei Kinder. Die Trauer ist groß.

Mehr als 100 Corona-Tote gibt es bislang in Witten zu beklagen. Einer von ihnen ist Ioannis Tzimas. Der Wirt des griechischen Lokals „Artemis Palast“ starb Anfang April im Alter von nur 60 Jahren an der tückischen Krankheit. Bei Freunden, Gästen und Angestellten sorgt der Tod des beliebten Witteners für große Bestürzung.

„Er war genau so, wie man als Mensch sein sollte“, zollen die Kellner Dimitri und Niko ihrem Chef Respekt. Niemals hätten sie damit gerechnet, dass Corona dem starken Mann so sehr zusetzen würde. „Doch Anfang März hat es ihn erwischt“, erinnert sich Dimitri. Dann sei es sehr schnell bergab gegangen: Krankenhaus, Beatmung, wochenlanges Bangen. Vergeblich: Ioannis Tzimas hat den Kampf gegen die Infektion verloren. Er hinterlässt seine Frau Magdalena und zwei erwachsene Kinder.

Wittener Gastwirt sei bei Problemen immer positiv geblieben

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„Das ist wirklich schwer zu ertragen“, sagt Michael Gonas. Der 48-Jährige war fast 30 Jahre lang mit Tzimas befreundet. „Er war wie Familie für uns“, sagt der Wittener. Der Wirt sei ein ganz herzlicher Mensch gewesen, kinderlieb, gastfreundlich und fleißig, schildert er.

Und großzügig: „Er hat vielen Menschen in Witten geholfen“, so Kellner Dimitri. Ähnlich äußern sich viele Wittener in den zahlreichen Kondolenz-Posts auf Facebook: Tzimas sei ein außerordentlich toller, lustiger Gastgeber gewesen, heißt es da etwa, denn: „Ioannis war jemand, der auch bei Problemen immer positiv blieb“, sagt Gonas. Er habe ihn nur voller Power erlebt. „Sein Tod ist umso schwerer zu ertragen.“

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Der Grieche Ioannis Tzimas war 1993 aus Hannover nach Witten gekommen. Sein erstes Lokal eröffnete er in der Johannisstraße, 1997 zog er dann mit dem vergrößerten „Artemis Palast“ an den jetzigen Standort an der Ardeystraße 191.

Die Gäste schätzten seine traditionelle griechische Küche. „Viele kamen von weither“, sagt Kellner Dimitri. „Nicht nur wegen des guten Essens – auch wegen der herzlichen Atmosphäre bei uns.“

Auch Ehefrau des Wirts an Corona erkrankt

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Seit der Erkrankung des Chefs ist das Lokal geschlossen. Wie es nun weitergehen wird, ist unklar. Denn nicht nur Ioannis Tzimas ist an Corona erkrankt, sondern auch seine Frau. Sie liegt ebenfalls seit Wochen in der Klinik. Freunde und Angehörige bangen um sie. „Wir hoffen das Beste!“, sagt Michael Gonas, der das Gerede von Corona-Verharmlosern nur noch schwer ertragen kann. „Denn durch Ioannis hat die Krankheit für mich ein Gesicht bekommen.“