Witten. .
Das Griechenland-Trikot sitzt, der Ouzo ist schon kaltgestellt: Die Vorfreude auf das Europameisterschaftsspiel gegen die Deutschen am Freitag ist groß bei Kostas Klasik. „Mein Herz sagt mir, dass die Griechen das Wunder schaffen.“
Wäre da nicht der Verstand. „Der spricht für Deutschland“, sagt der 37-Jährige. Aber egal wie das Spiel der Spiele für den Griechen ausgeht: Kostas Klasik feiert so oder so beim Public Viewing auf dem Bolzplatz an der Breite Straße. „Ich hoffe, dass alles friedlich bleibt. Das Politische hat mit dem Spiel nichts zu tun.“
Das findet auch Kollege Pascalis Galagoussis. Daheim hat er schon die Griechenlandfahne gehisst. Nur beim Trikot ist er wechselfreudiger. „Mal trage ich das griechische, mal das deutsche.“ Für morgen tippt der 38-Jährige auf eine „ganz knappe Kiste“. Am liebsten, gibt er zu, hätte er natürlich, wenn die Hellenen eine Runde weiter kommen. „Aber die Deutschen sind klarer Favorit.“
Athina Nestoropoulou-Mitakos ist egal, wer das Rennen macht. Die 38-Jährige bereitet in ihrem Grill Gyros zu und klopft auf die Brust. „Mein Herz schlägt für Deutschland und Griechenland“, sagt sie. „Egal wer gewinnt – wir stoßen auf jeden Fall mit einem Glas Ouzo an. Wir Griechen haben im Moment nicht viele Gründe, zu feiern.“
Die Vorbereitungen auf das EM-Spiel laufen bei Jannis Tzimas auf Hochtouren. In seinem Restaurant, dem „Artemis Palast“, ziert ein blau-weißes Trikot die Wand, Deutschland- und Griechenlandfahnen hängen nebeneinander, zwei Fernseher stehen bereit zum Fußballgucken bei Gyros und Ouzo. „Sechs Kisten muss ich noch besorgen“, meint der 50-Jährige. 40 Liter Schnaps für die gute EM-Stimmung. 100 Gäste hätten vorbestellt. „Das gibt ein volles Haus“, freut sich Tzimas. „Wir wollen zusammen feiern.“
Ioannis Bogiatzidis rechnet mit einem ruhigen Abend. „Wenn Deutschland spielt, ist meist wenig los“, stellt der Inhaber des „Athos“ fest. Im Restaurant hat er auf Fernseher und Fahne verzichtet. Er hofft noch auf einige Fußball-Muffel, die lieber Souvlaki statt EM wollen.