Witten. Die Mehrheit der Wittener wolle nicht mit Astrazeneca geimpft werden, sagt Ärztesprecher Meinshausen. Was passiert mit dem übrigen Impfstoff?

Die Zahl der Wittener, die eine Impfung mit Astrazeneca ablehnen, wächst stark an. Dr. Arne Meinshausen, Sprecher der Ärztlichen Qualitätsgemeinschaft Witten (ÄQW), spricht von einer „hohen Quote“ von Menschen, die den Impfstoff nach den Meldungen über schwere Thrombose-Fälle als Nebenwirkung verweigern. Genaue Zahlen könne er nicht nennen, aber: „Der überwiegende Teil der Patienten will nicht mit Astrazeneca geimpft werden.“

Wittener Männer haben meist kein Problem mit dem Impfstoff

Aber es gebe erkennbare Unterschiede: Männern seien die negativen Schlagzeilen über den Astrazeneca-Wirkstoff in der Regel egal, so Meinshausen. Sie nähmen die Impfung problemlos an. Bei allen anderen Patienten setzt die ÄQW auf Überzeugung: „Bei über 60-Jährigen ist Astrazeneca sicher und hat eine gute Wirkung“, versichert ihr Sprecher. Antikörper-Bestimmungen drei Wochen nach der ersten Impfung hätten gezeigt, dass die meisten Patienten bereits geschützt seien. Außerdem werde der Impfstoff von Älteren gut vertragen. Von diesen Argumenten lasse sich aber nur ein Teil der Patienten überzeugen.

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Damit der Impfstoff nicht umkommt, würden die Praxen jetzt Listen mit Ü60-Jährigen erstellen, die eigentlich noch nicht dran seien, sich aber gerne mit Astrazeneca impfen lassen würden. „Damit haben wir die Chance, beim Impfen schnell in die Breite zu kommen“, so Meinhausen. Das müsse jetzt das Ziel sein. Umso mehr ärgere er sich darüber, dass den Hausärzten so wenig Impfstoff zur Verfügung gestellt werde. „Die Impfzentren haben ganz andere Möglichkeiten, das ist ganz schön frustrierend.“ Dabei sei Impfen die „ureigenste Aufgabe der Hausärzte“.