Witten. Wer auf der Intensivstation im Marien-Hospital Witten liegt, kann seit Kurzem virtuell Besuch empfangen – mithilfe eines Tablets.

Im Marien-Hospital Witten können Patienten auf der Intensivstation nun digital Besuch von ihren Angehörigen empfangen. Das Team der Station organisiert Videoanrufe über ein spezielles Tablet. Das Angebot richtet sich vor allem an ältere, bettlägerige Patienten.

Weniger Kontakt zu Freunden und Familie – für viele Alltag seit Beginn der Corona-Pandemie. Auch im Krankenhaus, denn zum Schutz von Patienten und Mitarbeitern gelten eingeschränkte Besuchsregelungen. Besonders für Patienten, die aufgrund einer schweren Erkrankung für längere Zeit auf der Intensivstation liegen, ist dies eine herausfordernde Zeit.

Patienten im Marien-Hospital Witten hatten zum Teil seit Wochen keinen Kontakt zur Familie

„Wir haben Patienten, die seit Wochen keinen Kontakt zu ihrer Familie hatten“, berichtet Dennis Hanisch, Gesundheits- und Krankenpfleger auf der Intensivstation. „Jüngere Patienten greifen häufig auf ihr Handy zurück, um mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben, bei älteren Menschen ist das nicht immer so leicht.“ Das belaste die Patienten zusätzlich zu ihrer Krankheit sehr. Diesen wolle man helfen.

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Digitale Besuche auf der Intensivstation sind nun seit März möglich – über die Online-Plattform Zoom mit Hilfe eines abwaschbaren Tablets, das auf eine spezielle Halterung gesteckt wird, sodass Patienten es nicht berühren müssen.

Patient kam aus dem Grinsen nicht mehr heraus

„Der erste Patient, der das Angebot genutzt hat, kam aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus“, berichtet Dennis Hanisch „Es handelte sich um einen älteren Mann, der bereits seit vier Wochen auf der Intensivstation lag. Als er auf dem Tablet seine Tochter und Enkel zum ersten Mal seit so langer Zeit sehen konnte, war das für alle ein sehr emotionaler Moment“, erinnert sich der 35-Jährige, der die Aktion ins Leben gerufen hat.

Bisher wird das Angebot laut Krankenhaus sehr positiv aufgenommen. Da es auch unabhängig von der aktuellen Situation Patienten gibt, die isoliert werden müssen und somit keinen Besuch empfangen können, soll das Angebot auch über die Pandemie hinaus bestehen bleiben.

Terminvergabe läuft telefonisch über Intensivstation

Die Terminvergabe für die virtuellen Besuche läuft telefonisch über die Intensivstation. Die Zugangsdaten erhalten die Angehörigen im Anschluss per Mail.

Im Marien-Hospital sind Besuche derzeit nur in Ausnahmefällen möglich. Für die Kinderstationen, die Kinder- und Jugendklinik, die Klinik für Kinderchirurgie sowie die Geburtshilfe gibt es Sonderregelungen.