Witten. Der EN-Kreis erhält kurzfristig 2350 zusätzliche Biontech-Impfdosen. Diese gehen an chronisch Kranke. Termine sind vielfach schon vereinbart.

Innerhalb weniger Tage hat sich die Zahl der Impfdosen, die dem Ennepe-Ruhr-Kreis vom Land geliefert werden, deutlich erhöht. Das teilt der Kreis am Montagnachmittag mit. Hintergrund ist ein neuer Impferlass des Landes. 2350 weitere Biontech-Impfdosen werden dem EN-Kreis demnach sehr kurzfristig zur Verfügung gestellt. Diese nimmt das Land aus Beständen, die für Zweitimpfungen zurückgelegt worden waren.

Die Sonderzuteilung sei mit der Vorgabe verbunden gewesen, sie insbesondere für chronisch Kranke zu verwenden, so der Kreis. „Seit Samstag, 6.30 Uhr, sind Mitarbeiter des Gesundheitsamtes damit beschäftigt, mit den chronisch Kranken Termine zu vereinbaren, die in den letzten Wochen einen erfolgreichen Antrag auf eine Impfung gestellt hatten“, sagt Krisenstabsleiterin Astrid Hinterthür. „Die ersten von ihnen waren bereits am Wochenende im Impfzentrum in Ennepetal.“

Chronisch Kranke können keine Anträge auf Impfung im Impfzentrum mehr stellen

Weitere Anträge werden nun nicht mehr angenommen. Grund: Bereits ab Dienstag, 6. April, sollen die Hausärzte Impf-Ansprechpartner für die chronisch Kranken sein.

Um die jetzt kurzfristig 1700 unerwartet zu Impfenden versorgen zu können, schieben die Verantwortlichen des Impfzentrums aktuell pro Tag 120 Termine in den Terminplan ein, ab Donnerstag gibt es zudem 80 zusätzliche Termine in den Abendstunden. Innerhalb von zehn Tagen soll die Aktion auf diese Weise abgeschlossen sein.

Biontech-Impfdosen gehen auch in Einrichtungen des Betreuten Wohnens

Die verbleibenden 650 Impfdosen nutzt der Kreis für Einrichtungen des betreuten Wohnens und damit gezielt für ältere Bürgerinnen und Bürger. Auch hier sind die Termine bereits vereinbart. „Natürlich macht es uns die Zusatzlieferung nicht möglich, umgehend alle in der Priorisierungsgruppe 2 zu impfen. Dies ist bedauerlich, angesichts der Liefermenge aber nicht zu ändern“, erläutert Hinterthür. Der Mangel an Impfstoff habe es ein weiteres Mal erforderlich gemacht, innerhalb einer Priorisierungsgruppe eine Auswahl zu treffen.

Was die zukünftigen Liefermengen angeht, ist ebenfalls seit dem neuesten Impf-Erlass des Landes von Freitag klar: Im Zeitraum vom 5. bis 25. April sollen pro Woche insgesamt 485.550 Impfdosen an die 53 Impfzentren in Nordrhein-Westfalen geliefert werden. „Bisher steht weder fest, wann genau wir beliefert werden, noch ist klar, welche Mengen Biontech, Moderna und Astrazeneca uns zugeteilt werden“, berichtet Hinterthür.

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Liefermengen, die über die 485.550 Impfdosen hinausgehen, werden vom Bund direkt über den Großhandel in die Hausarztpraxen gebracht. Ab dem 6. April sollen die Hausärzte die chronisch Kranken, die Kontaktpersonen der Pflegebedürftigen und die Gynäkologen die Kontaktpersonen der Schwangeren impfen. Ob das Impfzentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises dann noch Impfdosen für diese Gruppe erhält, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden.