Witten. Shoppen geht nur noch mit negativem Coronatest. Die Stadtgalerie würde eine Fläche für ein weiteres Testzentrum zur Verfügung stellen.

Mittlerweile gibt es in Witten an vielen Orten die Möglichkeit, einen kostenlosen Corona-Schnelltest zu machen. Mit der seit Montag (29.3.) geltenden Regelung, dass die meisten Geschäfte nur mit einem aktuellen negativen Testergebnis betreten werden dürfen, wächst die Nachfrage. Die Stadtgalerie-Managerin Babett Arnold hat der Stadt eine Fläche fürs Schnelltesten in ihrem Haus angeboten.

„Eine fußläufig erreichbare Teststelle in der Innenstadt wäre wünschenswert“, sagt Arnold. So wäre der Einkauf mit negativem Test auch für die Kunden einfacher zu organisieren. Sie selbst habe der Stadt schon mehrfach eine Fläche in ihrem Haus dazu angeboten. Bislang sei man aber nicht zusammengekommen, sei aber weiterhin im Gespräch, so Arnold. Parallel dazu ist die Center-Managerin nun auf der Suche nach einem möglichen Betreiber.

Stadt Witten verweist auf bestehendes Testzentrum in der Werkstadt

Denn die Stadt selbst richtet keine Testzentren ein, stellt Stadtsprecher Jörg Schäfer auf Nachfrage klar. „Wir begleiten und betreuen.“ Ein möglicher Betreiber müsse sein Konzept zunächst beim Kreis absegnen lassen. Zudem verweist die Stadt auf die bestehenden Teststellen, etwa in der Werkstadt oder bei einigen Arztpraxen in Innenstadtnähe. In der Werkstadt wird allerdings nicht an jedem Wochentag getestet – und zu Fuß ist der Umweg über die Mannesmannstraße nicht zu unterschätzen. Für einen Test beim Arzt muss man einen Termin vereinbaren – mal eben spontan shoppen gehen, das ist so nicht möglich.

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Auf die neuen Anforderungen reagiert hat dagegen schon der Drive-In bei Ostermann. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen habe man sich entschieden, das Personal auf dem Möbelhaus-Parkplatz aufzustocken, sagt Dr. Bernhard Schul, Geschäftsführer der Ärztlichen Qualitätsgemeinschaft Witten, die dort zusammen mit dem Palliativnetz Witten Schnelltests anbietet. Ab Montag (29.3.) können sich Interessierte dort nun von 9.30 Uhr bis 19 Uhr testen lassen – bislang ging das von 14 bis 18 Uhr. Letzte Woche war das Testzentrum nach Angaben von Mediziner Schul bereits voll ausgelastet.

Krisenstabsleiter: „Müssen den Menschen Perspektiven geben“

Dass das Einkaufen in Witten und im Kreis trotz einer Inzidenz von deutlich über 100 weiter möglich ist, sei ein einhelliger Wunsch aller Bürgermeister im Kreis gewesen, sagt Krisenstabsleiter Michael Schäfer. „Wir müssen den Menschen auch Perspektiven geben. Sonst verlieren wir so.“ Mit 117 Testeinrichtungen sei der Kreis auch gut aufgestellt.

Durch die vorherigen Test sei das Einkaufen sicher. „Wir haben die Gewähr, dass sich dann nur negativ getestete Menschen in einem Raum aufhalten“, so Schäfer. Zudem habe man durch die zusätzlichen Abstriche die Möglichkeit, positive Fälle herauszufischen, die man sonst vielleicht nicht entdeckt hätte – und könne so weitere Infektionsketten durchbrechen.

Durchweg optimistisch betrachtet der Krisenstabsleiter die aktuellen Entwicklungen aber nicht: „Wenn die Zahlen in den nächsten Tagen weiterhin so durch die Decke schießen, kann es sein, dass wir uns bald schon wieder anders entscheiden müssen.“