Witten. Seit Samstag (13.3.) haben die Corona-Testzentren bei Ostermann und in der Werkstadt in Witten geöffnet. Der Andrang war allerdings überschaubar.
Bin ich corona-positiv oder -negativ? Seit Samstag (13.3.) können sich die Wittener in drei Schnelltestzentren kostenlos und unkompliziert testen lassen. Während vor den Geschäften – etwa vorm Möbelhaus Ostermann oder vor Bauhaus – die Leute im strömenden Regen Schlange standen, blieb der große Ansturm auf die Testzentren aus. Doch die, die kamen, waren zufrieden.
Zum Schnelltest kann jeder in die Wittener Werkstadt kommen, ohne Termin, ohne Bürokratie. Mitzubringen ist lediglich eine Portion Geduld, da es insgesamt nur drei separate Testplätze gibt. In der Disco, wo sonst abgezappelt wird und Bässe wummern, werden die Abstriche gemacht. Alle Wege sind Einbahnstraßen, so dass es möglichst wenig Begegnungen gibt.
Die erste freiwillige Testperson am Samstag war ein 85-jähriger Rentner aus Herdecke, der mit dem Bus gekommen war. Obwohl das Schnelltest-Zentrum an der Mannesmannstraße offiziell erst ab halb zehn geöffnet war, wurde der Mann „selbstverständlich getestet, und er konnte beruhigt wieder nach Hause fahren“, erzählt DRK-Koordinator Martin Wylich.
Organisatorin: „Menschen sind erleichtert“
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) haben das Schnelltest-Zentrum Nummer 12129 quasi aus dem Boden gestampft. Grünes Licht dafür gab es erst in der letzten Woche. Das Werkstadt-Team war spontan mit im Boot.
Die beiden Wohlfahrtsverbände sehen die Tests als einen wichtigen Schlüsselbaustein in Richtung Normalität. „Die Menschen sind erleichtert, dass es jetzt endlich unkomplizierte Testmöglichkeiten gibt“, sagt Kirsten Schäfer, Geschäftsführerin des ASB. „Wir wissen heute am Eröffnungstag noch nicht, was uns erwartet. Das Projekt ist wie eine große Wundertüte.“
160 mal lautet das Ergebnis: negativ
Die Resonanz übersteigt alle Erwartungen: 160 Menschen vom Rentner bis zum Grundschulkind wollten es am Samstag wissen. „Und alle Tests waren negativ“, zieht Martin Wylich am Samstagnachmittag eine positive Bilanz.
Lisa Eck (33) und Tobias Stacke (33) sind frühzeitig gekommen. Lisa will ihren heutigen Geburtstag mit ihrer Mutter und einem guten Gefühl feiern. Beide finden, dass es an der Zeit ist, die Bevölkerung „großflächig“ zu testen. Beate Bänsch (57) und ihr Sohn (9) möchten „auf Nummer sicher gehen“. Über die sozialen Netzwerke hat sie die Test-Möglichkeit im Kulturzentrum gefunden.
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Das gleiche Ziel hat Ute Scharf (54). Nach Erkältungssymptomen will sie einen Corona-Infekt ausschließen. „Weil ich meinen Mann wieder mit ruhigen Gewissen küssen möchte“, meint sie lachend. Sie findet es toll, dass das Test-Zentrum von der City aus für alle fußläufig zu erreichen ist. Unkompliziert eben.
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Drive-In-Test hinter dem Küchenstudio
Nur mit dem Auto erreicht man den Test-Stützpunkt Nummer 1202 der Ärztlichen Qualitätsgemeinschaft (ÄQW) an der Brauckstraße. Hier wird man nur mit Termin und Voranmeldung abgestrichen. Hinter dem Ostermann-Küchenstudio sind für die Drive-In-Testungen drei Pavillons aufgebaut. Am ersten Tag ist ein Praxis-Team von Dr. Matthias Thöns im Einsatz. Sturmböen zerren an der Schutzkleidung der Mitarbeiter.
Alles läuft wie am Schnürchen. Die längste Fahrzeugschlange misst vier Autolängen. Warten müssen die Testpersonen nur eine Viertelstunde auf das Ergebnis. Am Ende des ersten Tages zieht Matthias Thöns eine positive Bilanz: „Wir haben heute 92 Wittener mit einem negativen Testergebnis glücklich gemacht.“
„Massentests schon lange überfällig“
Eine davon ist Marga (79). Ihr Test ist negativ und die Seniorin hat endlich Sicherheit. „Ich gehöre zur Risikogruppe und habe leider noch keinen Impftermin bekommen,“ meint sie und fügt augenzwinkernd hinzu. „Aber ein Stück Neugier war auch dabei“. Cordula (52) und Martin (54) Steuck sind aus Dortmund angereist. „Wir wollen, dass die Zahlen runter gehen. Eigentlich sind Massentests schon lange überfällig. Jeder Test ist ein Schritt in die richtige Richtung.“ So denken auch Kerstin (51) und Frank (52) Hafermas. Bei den beiden Wittenern steht der Test künftig auf der wöchentlichen Agenda.
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