Witten. Auch das Impfzentrum in Ennepetal stoppt vorerst die Verwendung des Vakzins von Astrazeneca. Das hat weitreichende Folgen – auch für Witten.
Als herben Rückschlag für die Impfkampagne bezeichnet der Ennepe-Ruhr-Kreis den vorläufigen Stopp des Stoffes von Astrazeneca. Das Vakzin soll auf Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts in Deutschland vorerst nicht mehr verimpft werden. Das hat weitreichende Folgen – auch für Witten.
Zur Begründung heißt es von den Instituts-Experten: „Bei Analyse des neuen Datenstands ist eine auffällige Häufung einer speziellen Form von sehr seltenen Hirnvenen-Thrombosen in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen und Blutungen in zeitlicher Nähe zu Impfungen mit Astrazeneca zu sehen. Gegenüber dem Stand vom 11. März sind inzwischen weitere Fälle in Deutschland gemeldet worden.“
Betroffen sind Grundschullehrer und Erzieher
Wie lange die Empfehlung Bestand haben wird, sei derzeit nicht absehbar. Die Daten werden von der Europäischen Arzneimittelagentur weiter analysiert und bewertet. Bis dies abgeschlossen sein wird, finden auch im Ennepe-Ruhr-Kreis weder Erst- noch Folgeimpfungen mit Astrazeneca statt, teilt die Kreisverwaltung mit. Betroffen sind vor allem Beschäftigte von Grund- und Förderschulen, von Kitas sowie die Angehörigen bestimmter Berufsgruppen, die in der Impfpriorität vorgezogen worden waren.
„Für die nächsten Tage sind das jeweils rund 250 bis 280 Termine. Gut vier Wochen nach dem Startschuss für das Impfen mit Astrazeneca erleben wir jetzt quasi eine Vollbremsung für weite Teile des Impfens“, so Jana Ramme vom Pandemieteam der Kreisverwaltung.
Impfzentrum hat bereits Absagen bis Ende der Woche verschickt
Über die Buchungssoftware haben Impfzentrum und Kreisverwaltung per Sammelmails inzwischen Absagen für Termine bis Ende dieser Woche verschickt. „Alle, die jünger als 80 Jahre sind, brauchen sich bis Sonntag nicht auf den Weg ins Impfzentrum zu machen, ihre Termine müssen ausnahmslos ausfallen.“ Selbstverständlich werde die Öffentlichkeit über neue Entwicklungen, das weitere Vorgehen und buchbare neue Termine so zeitnah wie möglich informiert.
Seit dem Impfstart mit Astrazeneca am 12. Februar sind im Ennepe-Ruhr-Kreis rund 4.100 Dosen verabreicht worden. Weitere aktuelle Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts an diejenigen, die zuletzt Astrazeneca erhalten hatten: Wer von ihnen sich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlt, unter starken und anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen leidet, sollte unverzüglich einen Arzt aufsuchen.