Witten. In den Postfilialen in Witten ist der Ansturm zu hoch. Pakete können nun beim Zusteller aufgegeben werden. Weiter keine Abholstation in der City.

Das Paketaufkommen ist ungebrochen hoch - eine Folge des Lockdowns mit seinen vielen Online-Bestellungen. In Witten registriert die Deutsche Post DHL aktuell 20-30 Prozent mehr Paketsendungen pro Tag im Vergleich zum Vorjahr. Um lange Schlangen an den Paketshops zu vermeiden, bietet das Unternehmen nun an, dass man vorab frankierte Sendungen gleich an der Haustür dem Zusteller in die Hand drücken kann. Einen Ort in der Innenstadt, an dem man Pakete abholen kann, gibt es weiterhin nicht. Die Postbank in der Stadtgalerie bietet diesen Service nicht mehr an.

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In einem Brief an den Konzernvorstand der Deutsche Post DHL-Group, Tobias Meyer, möchte die SPD den Druck auf das Unternehmen erhöhen. Seit November kann man in der Postbank-Filiale in der Stadtgalerie keine Pakete mehr abholen, die nicht zugestellt wurden. Für viele Wittener ist diese Filiale immer noch „die Wittener Hauptpost“. Irrtum: In der Stadtgalerie befindet sich eine Filiale der Deutschen Bank, in die die Postbank im Mai 2020 aufgegangen ist. Einen Service wie die Ausgabe von Paketen möchte diese nicht mehr leisten.

Postkunden aus der Innenstadt müssen nach Bommern

Um ein Paket abzuholen, müssen alle Innenstadt-Kunden seitdem nach Bommern zur Filiale Auf dem Brenschen 2 fahren. Diese Regelung benachteilige weniger mobile Kunden, findet die SPD und fordert eine neue Anlaufstelle in der City. Ein weiteres Argument betrifft den längeren Anreiseweg: „Umwelt- und Klimaschutz sind heutzutage das Gebot der Stunde. Da passen solche unternehmerischen Entscheidungen nicht ins Bild.“ Auf Nachfrage unserer Redaktion hat die Post aktuell noch keine Alternative in der City gefunden.

Zusteller druckt sogar die Paketmarke aus

Die Post kämpft dagegen überhaupt mit dem Problem, das Kundenaufkommen in den meist kleinen Filialen zu reduzieren. Wohin man auch schaut – etwa vor „Schreibwaren Storchmann“ in Herbede, stehen die Kunden schon draußen Schlange. „Wir glauben, dass vor Ostern die Zahl der Pakete in Witten noch weiter steigen wird“, sagt Post-Sprecherin Jessica Balleer. Mit einem „Paketmitnahme-Service durch die Zustellkraft“ möchte DHL die Filialen entlasten.

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Dazu muss der Kunde seine Waren gut verpacken, Größe und Gewicht der Sendung ermitteln und sie frankieren – mit Briefmarken oder einer Online-Marke. Der Zusteller nimmt das Paket dann direkt an der Haustür mit. Zudem kann der Postbote den Ausdruck der Mobilen Paketmarke (QR-Code) übernehmen, sollte kein Drucker vorhanden sein.

Post unterhält keine eigenen Filialen

Die Deutsche Post unterhält keine eigenen Post-Filialen mehr, sondern arbeitet für das Filialnetz mit dem Einzelhandel zusammen. Bundesweit stehen Kunden rund 26.000 Filialen, DHL- Paketshops und Verkaufsstellen sowie über 5000 DHL-Packstationen zur Verfügung.

Im Netz sind über postfinder.de auch die jeweiligen Anlaufstellen in Witten zu finden.

„Die Paketmitnahme ist ein neuer und kostenloser Service von DHL“, sagt Jessica Balleer. „Wichtig ist, dass Sendungen ausreichend frankiert sind und die Mitarbeiter genügend freie Ladekapazitäten im Fahrzeug haben.“ Woher der Zusteller vom Mitnahme-Paket weiß? Als registrierter DHL-Kunde könne man ihn bestellen. Oder aber man könne den Boten ansprechen, wenn er seine Runde durch die Nachbarschaft dreht. Online gekaufte Versandmarken können Kunden zudem in Filialen oder an Packstationen ausdrucken lassen. Infos: www.deutschepost.de/standortfinder.

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