Witten. 250 Senioren aus Witten erhalten in den ersten fünf Tagen seit Start des Impfzentrums ihren Piks. Alles läuft gut – bis auf eine Kleinigkeit.
Wenn das Impfzentrum in Ennepetal an diesem Freitagabend (12.2.) seine Türen schließt, dann haben bislang rund 250 Senioren aus Witten dort ihren Piks erhalten. Insgesamt wurden an den ersten fünf Betriebstagen 838 Termine abgearbeitet. „Alles läuft gut“, heißt es aus der Kreisverwaltung.
Das kann auch Dr. Christian Füllers (65) nur bestätigen. Der ärztliche Leiter des Impfzentrums, der mal Unfallchirurg mit eigener Praxis in Gevelsberg war und nun in Teilzeit bei der Ev. Stiftung Volmarstein angestellt ist, blickt entspannt auf die ersten fünf Tage zurück. Sogar der Montag, an dem er und sein Team sich wegen der zugeschneiten Straßen auf viele Absagen eingestellt hatten, konnte wie geplant ablaufen. „Über 75 Prozent der Senioren sind allerdings mit Begleitung gekommen“, so Füllers. Sein Eindruck: „Die Leute waren überaus dankbar, dass sie endlich die Corona-Schutzimpfung erhalten haben.“
Impfzentrum Ennepetal: Erstmals kommt der Impfstoff von Astrazeneca zum Einsatz
Hatte das Impfzentrum von Montag bis Donnerstag nur von 14 bis 20 Uhr geöffnet, wird dort seit diesem Freitag schon ab 8 Uhr durchgehend und – drei Tage früher als geplant – erstmals mit dem Vakzin von Astrazeneca geimpft. Dieses ist für Menschen unter 65 und deshalb für Pflegekräfte sowie Mitarbeiter des Rettungsdienstes vorgesehen. Nachmittags, wenn die über 80-Jährigen an der Reihe sind, kommt dann wieder der Impfstoff von Biontech zum Einsatz.
Fünf bis sieben Impfdosen konnten aus einer Ampulle gezogen werden, so der Leiter. Was bei 168 Terminen pro Tag am Ende davon übrig blieb, hätten einzelne Mitglieder des Impfteams erhalten. Vier Menschen unter 40 hätten am Montag außerdem versucht, sich hineinzumogeln, hatten aber – trotz Termin – natürlich keine Chance. Ansonsten habe es diesbezüglich aber keine besondere Vorfälle gegeben.
Mediziner: Keine schwerwiegenden Nebenwirkungen aufgetreten
Auch schwerwiegende Nebenwirkungen seien bei keinem der Geimpften unmittelbar aufgetreten. Lediglich zwei Frauen mussten kurz vom Rettungsdienst behandelt werden. Einziges Problem, laut Mediziner Füllers, in diesen Tagen: Eine Toilette draußen drohte einzufrieren. Deshalb sei kurzerhand eine Warmwasserleitung gelegt worden.
+++ Alles rund um Corona in Witten lesen Sie in unserem lokalen Newsblog. +++
Am Donnerstagabend (11.2.) habe den Kreis noch die Nachricht erreicht, dass ab nächster Woche 15 Prozent mehr Impfstoff geliefert werde. Füllers: „Das ist aber nicht mehr als ursprünglich geplant. Da hatte sich jemand schlicht verrechnet.“ Trotzdem sei noch nicht klar, wie man damit umgehe. Denn für die ersten drei Wochen habe man nur mit drei der fünf Impfstraßen und entsprechendem Personal geplant.
KVWL bittet: Nicht in Zentrale anrufen
Mittlerweile sollten die technischen Probleme bei der Vergabe der Impftermine behoben sein. „Das System läuft in jedem Fall stabiler als noch zu Beginn“, so die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL). Dass es aber an einzelnen Stellen noch zu Ungereimtheiten komme, könne nicht ausgeschlossen werden.
Wer impfberechtigt ist und noch keinen Termin erhalten hat, kann diesen weiterhin telefonisch unter 0800 116 117 02 bzw. 116 117 oder online unter www.116117.de vereinbaren. Die KVWL selbst hat keine Möglichkeit, Impftermine zu vergeben und bittet die Bürger deshalb, von Anrufen in der Dortmunder Zentrale abzusehen.
Mittlerweile haben auch alle impfwilligen Bewohner und Mitarbeiter der stationären Pflegeeinrichtungen in Witten die Erst- und die Zweitimpfung hinter sich, teilt Kreissprecherin Franziska Horsch mit. Für das Personal im Ev. Krankenhaus stehen am Montag und Dienstag (15./16.2.) die Zweitimpfungen an, so Verwaltungsdirektorin Ingeborg Drossel. Im Marien-Hospital sind 50 Prozent der Mitarbeiter geimpft, davon ein Drittel komplett, weiß Sebastian Schulz von der Geschäftsleitung. In zwei Wochen folgen die letzten Zweitimpfungen.