Witten. Wachsen lassen oder selbst zur Schere greifen? Im Lockdown werden die Wittener kreativ. Wichtiger als ihre Frisur ist ihnen aber etwas anderes.
Dass die Friseure nun schon zum zweiten Mal wochenlang geschlossen haben, bewegt auch die Wittener. Viele haben bei Facebook geschrieben, wie sie mit der Situation umgehen. Einige halten tapfer durch, bis sie ihre Haare wieder den Experten anvertrauen können. Andere greifen mutig selbst zu Schere, Farbe und Rasierer. In einem Punkt sind sich aber alle einig: Die Existenz der Friseure ist wichtiger als ein paar Wochen zotteliges Haar oder Ansatz.
Joline Friese etwa schreibt: „Meine Extensions hängen bis Ultimo und mein Ansatz – da wollen wir nicht von anfangen. Aber was soll’s, es ist Ausnahmesituation. Ich würde mich für die Einzelhändler, Friseure und Co. freuen, wenn sie wieder öffnen dürfen.“ Anderen, wie Ercan Güncicek, bereiten die eigenen Haare aktuell kaum Kopfzerbrechen: „Mich interessiert eher, ob mein Friseur es mit seiner Frau und zwei Kindern über die Runden schafft“, schreibt er bei Facebook.
Eine gute Frisur hat etwas mit Lebensgefühl zu tun
Auch der User Mar Wil hofft, dass es für die Friseure bald weitergeht: „Eine gute Frisur hat etwas mit Lebensgefühl zu tun und ist wichtig für die Seele. Ich vermisse meine Friseurin schon arg und hoffe, dass Mitte Februar wieder ein paar Zotteln bei mir fallen werden.“ Sandra Georgalis nimmt das Warten mit Humor: „Ich lasse (raus)wachsen und rede mir einfach ein, dass mein grausiger Ansatz Balayage ist. Klappt bis jetzt ganz gut.“
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Während die Frauen in Witten ihre Haare vielfach einfach wachsen lassen, zeigen die Männer Mut zur „Corona-Frisur“. „Ich kann mir bald einen Zopf machen“, schreibt Jeremy Reuss. Auch Sven Busch sieht es gelassen: „Corona-Frise for the win“, schreibt er. Christian Siebert sieht in seiner „Matte“ eine Art „Demonstration für die Friseure. Wir brauchen sie und das sollen auch alle sehen. Sollte der Lockdown bis Sommer gehen? Wachsen meine Haare bis Sommer weiter“.
Mütze wird zum ständigen Begleiter
Andere Wittener verstecken die sprießende Haarpracht vorläufig unter einer Mütze. Oder wagen den Kahlschlag. User Jannes Ko schreibt: „Ich bin einer der ersten, der zur Haarschneidemaschine gegriffen hat und jetzt Glatze trägt.“ Manche Wittener lassen auch Partnerin oder Partner oder sogar ihre Kinder an ihre Haarpracht. Saskia Schürer etwa hat bei ihrem Mann Adrian den Rasierer angelegt. Und der ist ganz zufrieden (siehe Foto). Stefanie Röper hat sich ihre kaputten Spitzen von ihrem Mann kurzerhand abschneiden lassen (siehe Foto).
Bei Nina Lagemann hat die 14-jährige Tochter die Haare auf Schulterlänge getrimmt (siehe Foto). Bei Sabine Brehmer hat die Tochter sogar zur Farbe gegriffen (siehe Foto). „Strähnen selber machen - das Risiko war mir zu groß. Dann läuft dat Blondi jetzt halt erstmal dunkel rum“, schreibt sie. Und Xandra Gräber? Die hat sich einfach selbst eine Kurzhaarfrisur verpasst (siehe Foto).
„Unfälle“ könnten Friseuren nach dem Lockdown mehr Arbeit bescheren
Doch das Selbstschneiden klappt nicht immer so gut. Wie Userin Nicole Macholl verrät: „Ich habe meinem Sohn die Haare mit der Maschine geschnitten und das ging auch prompt in die Hose. Mir ist der Aufsatz runtergefallen und das Kind hat jetzt einen kleinen Landeplatz. Ich darf nie wieder an seine Haare.“
Doch auch dafür gibt es eine Lösung. „Wenn man die Spiegel abhängt, geht’s“, schreibt Kirstin Schütz. Vielleicht haben die Friseure nach dem Lockdown also „100-mal so viel zu tun, bei den ganzen Unfällen“, vermutet Userin Martha Maras. Und bei dem ein oder anderen führt die Abstinenz womöglich zu einem ganz „neuen Look“, sieht Elias Kaouki die Situation optimistisch.
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