Witten. Der neue Bürgermeister von Witten zeigt Initiative in Sachen Impfzentrum. Gut so. Den schönen Worten müssen jetzt aber auch Taten folgen.

Es ehrt den neu gewählten Bürgermeister von Witten, dass er sich für leichtere Wege zum Impfzentrum einsetzt. Er könnte es sich auch einfach machen und sagen: Das ist alles Sache des Kreises. Wir haben Ennepetal nicht ausgesucht. Zwar verweist auch Lars König auf die überörtliche Zuständigkeit und Verantwortung. Er scheint aber ehrlich bemüht zu sein, Alternativen im Sinne der Wittener zu finden.

Machen wir uns nichts vor. Solange nicht genug Impfstoff da ist, wird es bei dem einen Impfzentrum im Südkreis bleiben. Ob irgendwann ein weiterer Standort zugelassen wird, wie ihn König jetzt mit der Uni ins Spiel bringt, ist äußerst fraglich. Wahrscheinlicher ist, dass nach Ennepetal zu einem späteren Zeitpunkt die Hausärzte einbezogen werden. Die Idee mit der Uni ist aber gar nicht schlecht und jeden Versuch wert.

Bei Hafermann in Witten stehen die großen Busse auf dem Hof

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Akuter wird das Transportproblem sein. Viele ältere Menschen, die nicht mehr fahren, werden sich nach Ennepetal bringen lassen können. Diejenigen, die mit dem Dienstwagen des Bürgermeisters reisen (kreative Idee!), werden wohl die absolute Ausnahme sein. Noch nicht aufgeben sollte man den Gedanken an Shuttle-Busse. Selbst wenn es Impftermine zu unterschiedlichen Zeiten gibt: Warum nicht drei-, viermal am Tag einen solchen Shuttle zwischen Witten und B 7 pendeln lassen? Bei Hafermann stehen die Reisebusse mit modernesten Luftfiltern auf dem Hof.

Der Bürgermeister, die Parteien, der Kreis: Alle sind gefragt, jetzt endlich konkrete Lösungen anzubieten. Den Impfstoff können Stadt und Kreis nicht schneller besorgen. Aber einen Fahrdienst auf die Beine zu stellen, wäre das Mindeste, was sie tun könnten.

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