Witten. Ein Bewegungsraum entsteht in einer Halle auf dem Hof der Ruhrtalengel. Bis zum Frühjahr soll zudem ein Flohmarkt für Bedürftige eröffnet werden.

Neues Jahr – neue Pläne: Bei den Ruhrtalengeln tut sich was. Derzeit wird noch gehämmert, gesägt und geschraubt, aber spätestens in zehn Tagen soll alles fertig sein. Dann dürfen die Kinder im nagelneuen Bewegungsraum tanzen und toben.

Entstehen wird er in einer der Hallen auf dem Hof der Engel an der Annenstraße. Zwei Autofirmen sind in dem Industrie-Gebäude tätig, doch ein Teil stand seit längerem leer. Den haben die Engel jetzt angemietet und umgebaut.

Hans-Peter Skotarzik in der Lagerhalle, die zum Trödelmarkt werden soll
Hans-Peter Skotarzik in der Lagerhalle, die zum Trödelmarkt werden soll © Barbara Zabka

Im vorderen Bereich ist so ein abgeschlossener Kubus entstanden, wie eine kleine Schachtel in einem großen Karton. Wobei: So klein ist der neue Raum gar nicht. Auf gut 40 Quadratmetern können die kleinen Gäste des Vereins bald spielen, dazu kommen Flur, Garderobe und Toiletten.

Kinderkino mit Beamer

Das neue Raumangebot war dringend nötig. Zwar können die Kinder auch in der großen Trödelhalle nebenan radfahren oder mit den Bobbycars herumkurven, aber einen gemütlichen, abgeschiedenen Bereich für Bewegungsangebote, den gab es bislang nicht. Dafür wird nun ein schwingender, doppelter Holzboden verlegt, es gibt Balancierbalken und eine Wand wird komplett verspiegelt.

Fachleute arbeiten ehrenamtlich

Das Geld für die Umbauten ist durch Spenden zusammengekommen, erklärt Hans-Peter Skotarzik. Die Arbeiten würden von Fachleuten ehrenamtlich durchgeführt.

Der Verein Ruhrtalengel betreibt eine Mittagsküche mit Betreuung für bedürftige Kinder in Annen.

„Ich habe im Bürgerhaus in Vormholz gesehen, wieviel Spaß die Kinder in so einem Raum haben“, sagt der Chef der Ruhrtalengel, Hans-Peter Skotarzik. Bald könne nun in Annen getanzt und Choreografien einstudiert werden. Aber auch ruhigere Programme sind geplant. Vorlesen etwa, „und später dann auch ein Kinderkino mit Beamer“.

Genutzt werden soll der neue Raum auch für die jüngsten Besucher: Weil die tägliche Frühbetreuung der Kinder bis sechs Jahre neuerdings nicht mehr nur bis 12 sondern bis 14 Uhr läuft, kommen sich die Kleinen und die Schulkinder mittags in die Quere. Das ist mit dem neuen Raum vorbei. Er wird für die Kleinsten möbliert – aber so, dass im Handumdrehen Platz zu schaffen ist.

Flohmarkt nicht nur für Bedürftige

Auch die restlichen 300 Quadratmeter der Halle wissen die Ruhrtalengel sinnvoll zu füllen. Bis zum Frühling soll hier ein Flohmarkt entstehen, ein Sozialkaufhaus nicht nur für Bedürftige. Schon jetzt liegt ein großer Teil der Sachspenden, die die Engel bekommen haben, hier parat – Spielzeug, Garderobe und Haushaltsgeräte. „Wir könnten uns vorstellen, dass der Markt so etwa dreimal pro Woche geöffnet ist“, so Skotarzik. Und um allen Missverständnissen vorzubeugen, betont er: Bedürftige bekämen die Artikel weiterhin natürlich kostenlos.

Heute ruht die Arbeit auf den beiden Baustellen allerdings, denn bis Samstag ist erstmal die eisigkalte Trödelhalle der Ruhrtalengel an der Reihe. Sie bekommt endlich eine Heizung. Zwei 12 Meter lange Schienen werden dafür in luftiger Höhe von fast sechs Metern montiert. Wird’s dann muckelig warm beim nächsten Trödel? Skotarzik winkt ab: „Na ja, so 16 Grad dürften wir dann schaffen.“