Witten. Die befürchtete Explosion der Corona-Infektionen in Witten nach den Feiertagen blieb aus. Im Gegenteil - die Zahlen sinken. Das sind die Gründe.

Der Inzidenzwert in Witten ist mit 177,25 weiterhin hoch und täglich müssen wir neue Corona-Todesopfer vermelden. So ist am Dienstag ein 83-Jähriger an Covid verstorben. Und doch bestätigt das Kreisgesundheitsamt eine "Tendenz zu sinkenden Zahlen". Belegt dies, dass sich die Wittener an Weihnachten und Silvester vernünftig verhalten haben?

Der Leiter des Krisenstabs im EN-Kreis, Michael Schäfer, möchte keine klare Aussage treffen. Aber die aktuellen Zahlen seien ein Indiz dafür, "dass wir keine Explosion an Neuinfektionen infolge der Feiertage haben". Vieles deute daraufhin, dass die Wittener sich vernünftig verhalten hätten.

Wer die Zahl der Neuinfektionen in den letzten drei Tagen beobachtet hat, erkennt eine leichte Trendwende. Täglich meldet das Kreisgesundheitsamt weniger Infizierte. 388 Wittener waren es am Dienstag, 408 am Montag, 422 am Sonntag. In Witten ist das Infektionsgeschehen im Vergleich zum Ennepe-Ruhr-Kreis relativ hoch. Die Kreis-Inzidenz liegt bei 125. Michael Schäfer warnt: "Die Zahlen haben sich in den letzten Tagen zwischen 120 und 130 eingependelt. Sie sinken aber auch nicht." Vom 50er-Inzidenzwert sei der Kreis deutlich entfernt.

Ausbrüche in Altenheime als Ursache für die vielen Infektionen

Allerdings gibt es Hoffnung: Die Wittener Zahlen sind laut Michael Schäfer zum großen Teil auf die Ausbrüche in den Altenheimen zurückzuführen. "Durch sehr engmaschige Maßnahmen haben wir dies inzwischen im Griff." Die Liste der betroffenen Pflegeeinrichtungen in Witten wurde zuletzt deutlich kürzer. Zehn Häuser waren es noch am Sonntag, aktuell nennt der Kreis sieben Einrichtungen mit Corona-Fällen: das Altenzentrum am Schwesternpark Feierabendhäuser, Awo-Seniorenzentrum Annen, Seniorenhaus Stockum, Lutherhaus Bommern, Haus am Voß’schen Garten, Haus Buschey und der Caritas-Pflegedienst.

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"Die Ausbrüche haben uns große Sorge bereitet und haben naturgemäß zu vielen Todesfällen geführt", so Schäfer. 56 Personen hat Witten bereits an das Virus verloren. Um das Ausbruchsgeschehen einzudämmen, habe man in den Heimen unterschiedliche Strategien angewandt - etwa negativ getestete Heimbewohner und Pflegepersonal separiert. Zudem würden hoffentlich die Impfungen anschlagen. Bis Ende der Woche seien alle Heimbewohner in Witten einmal geimpft. Parallel haben gestern in Witten die Zweitimpfungen gestartet.

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