Witten. Das Robert-Koch-Institut hat grünes Licht für Coronaimpfungen in vom Virus betroffenen Seniorenheimen gegeben. Impfteams im Einsatz.

Auch in Wittener Alten- und Pflegeheimen mit Coronafällen wird jetzt gegen das Virus geimpft. Allerdings nur Bewohner und Mitarbeiter, die nicht akut an Corona erkrankt sind oder waren, hieß es am Mittwoch (13.1.) vom Kreis.

Bislang waren Heime, in denen Krankheitsfälle auftraten, von den Impfungen ausgenommen worden. Kreissprecher Ingo Niemann: „Das war die bisherige Empfehlung des Robert-Koch-Institutes (RKI)." Jetzt ist das RKI in Berlin zu einer anderen Einschätzung gekommen. Darüber hat der ärztliche Leiter des Impfzentrums EN, Dr. Christian Füllers, impfende Kollegen im Kreis vor einigen Tagen per Rundmail informiert.

Es dürfen nicht mehr als 20 Prozent der Bewohner an Covid erkrankt sein

Füllers teilte den Impfärzten mit, dass in Senioren- und Altenpflegeheimen geimpft werden könne, wenn nicht mehr als maximal 20 Prozent der Bewohner an Corona erkrankt seien. Aufgrund der Wirksamkeit der Impfung, die sich innerhalb von sieben bis 14 Tagen nach der ersten Impfdosis ausbilde, könnten vermutlich viele Covid- und durch das Virus verursachte Todesfälle verhindert werden.

Nach den bislang vorliegenden Daten gebe es keine Hinweise darauf, dass eine Impfung eine Gefährdung für Menschen darstelle, die unbemerkt eine Covid-Infektion durchgemacht hätten, heißt es in der Rundmail. Ob man in einem Heim im Rahmen eines Covid-Ausbruchs mit der Impfung beginnen könne, könne nur vor Ort entschieden werden.

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Dass in diesen Tagen auch in Heimen mit Coronafällen geimpft wird - wie etwa den Feierabendhäusern, dem Haus am Voß'schen Garten oder im Awo-Seniorenzentrum an der Egge - freut den Herbeder Mediziner Dr. Arne Meinshausen. Dafür hatte sich der Arzt schon vor der Stellungnahme des Robert-Koch-Institutes stark gemacht - „um Menschen vor dem Virus zu schützen".

Die Hälfte der Mitarbeiter des Hauses Buschey in Witten will sich bislang nicht impfen lassen

Auch im Haus Buschey wird jetzt geimpft. Leiterin Magdalena Pogorzalek rechnet am kommenden Montag (18.1.) mit einem Impfteam in ihrer Einrichtung. In der vergangenen Woche gab es im Bommeraner Seniorenheim noch 15 Coronafälle, darunter drei infizierte Mitarbeiter. Das Haus will noch einmal Kontakt zu Angehörigen von Bewohnern aufnehmen, die bislang noch nicht auf der Impfliste des Heims stehen.

Auch die Hälfte der Mitarbeiter des Hauses Buschey hat sich laut Heimleitung bisher noch nicht für eine Impfung entschieden. Magdalena Pogorzalek: „Es gibt Mitarbeiter, die wollen sich das noch einmal überlegen oder sind von der Impfung noch nicht überzeugt."

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