Witten. Bald soll es für die ersten Schulen in Witten Tablets geben. Doch kommen sie so durch die Pandemie? Der städtische IT-Chef sieht noch Baustellen.
Nachdem die Stadt Witten im vergangenen Jahr rund 1400 Tablets für die Schulen angeschafft hat, sollen die erste Geräte noch im Januar verteilt werden. Der städtische IT-Chef Andreas Hasenberg weiß aber, dass es dabei nicht bleiben kann. "Es gibt noch drei andere Baustellen", sagt er mit Blick auf den verlängerten Lockdown und ein weiteres Jahr, in dem die Corona-Pandemie den Schulbetrieb wohl immens einschränken wird.
Die Stadt sei mit den Schulen in Witten etwa im Gespräch darüber, welche digitalen Anzeige-Medien benötigt werden. Interaktive Displays, Beamer - Alternativen zur klassischen Schultafel sollen die Arbeit mit Tablet-PCs sinnvoll ergänzen, so Hasenberg. Gefördert werden sollen diese Anschaffungen mit Geld aus dem Digitalpakt Schule.
Schulen in Witten sollen ans Glasfasernetz angeschlossen werden
Als weitere Maßnahme, um das Lehren und Lernen - nicht nur während der Corona-Pandemie - zu vereinfachen, will der EN-Kreis das Glasfasernetz ausbauen. Das Wlan soll schneller und stabiler werden, um etwa dem Hybrid-Unterricht den Weg zu ebnen. "Wir hoffen, dass wir dieses Jahr schon ein paar Schulen ans Netz anschließen können", sagt Hasenberg. Auch hier sollen Fördermittel von Bund und Land zum Einsatz kommen.
Die dritte Frage, die der städtische EDV-Chef mit den Lehrern diskutiert, ist diese: "Wie wollen sie den Unterricht digital gestalten?". Eine Lernplattform habe das Land den Schulen bereits zur Verfügung gestellt. "Damit arbeiten auch viele Lehrkräfte in Witten bereits", weiß Hasenberg. Auch eine Anwendung für Videokonferenzen sei beim Land NRW in Arbeit. Eigene Angebote wolle die Stadt Witten daher zunächst nicht schaffen. "Wir versuchen, die Schulen dabei zu unterstützen, dass sie die vorhandenen Tools nutzen können", so Hasenberg.
CDU-Fraktion Witten stellt Anfrage zur IT-Ausstattung der Schulen
Nicht geplant sei allerdings, "jedem Schüler ein Tablet zur Verfügung zu stellen". Bei rund 9000 Schülerinnen und Schülern in Witten und 27 Schulen sei das nicht zu realisieren. An Schulen, die bereits viel digital arbeiten - laut Hasenberg sind das vor allem die Gymnasien - laufe die Anschaffung der Geräte "über die Eigenfinanzierung der Eltern", sagt er. Andere Schulen arbeiteten hingegen mit Klassensätzen. "Im Lockdown ist das natürlich doof", räumt auch Hasenberg ein. "Aber für jedes sechste Kind ist ein Gerät da."
Die Frage nach der IT-Ausstattung der Schulen in der aktuellen Corona-Situation könnte auch in der Sitzung des Schulausschusses am 20. Januar Thema sein. Die Wittener CDU-Fraktion fordert in einer Anfrage, die Voraussetzungen für "einen sinnvollen Online-Unterricht zu gewährleisten". Besonderes Augenmerk will die Fraktion dabei unter anderem auf die technischen Ausstattung der Lehrkräfte, den Zugang zu einem Online-Konferenzsystem und Unterstützungsangebote zum Umgang mit digitalen Anwendungen legen.