Witten. . Auch in Witten bleiben bei den Impfungen in Seniorenheimen Dosen übrig. Davon werden nun Mitarbeiter von EvK und Marien-Hospital profitieren.

Der Impfstart in Witten war erfolgreich. Am Montag erhielten als erste Senioren in Witten die Bewohner des Altenzentrums am Alten Rathaus in Herbede den sehnlich erwarteten Impfstoff von Biontech und Pfizer. Auch Pfleger und andere Angestellte wurden geimpft. Doch wie andernorts auch, blieben auch hier einige Impfdosen über.

Grund hierfür ist vor allem, dass aus den kleinen Fläschchen, die den Impfstoff enthalten, nun sechs Impfdosen entnommen werden dürfen - und nicht wie ursprünglich geplant fünf. Die rund 30 überschüssigen Impfdosen, die nach der Aktion im Seniorenzentrum am Montag noch übrig waren, gingen allesamt an das beteiligte Impfteam.

Überschüssige Impfdosen gingen in Witten an das Impfteam

Nach Absprache mit dem Impfzentrum in Ennepetal und dem EN-Kreis hätten sich das Team des Rathauses der Medizin gegenseitig geimpft, erzählt Dr. Arne Meinshausen. Die Mitarbeiter der Gemeinschaftspraxis stellen in wechselnder Zusammensetzung das Impfteam, das die Bewohner der Wittener Seniorenheime nun nach und nach durchimpft.

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"Wir haben in der Praxis nun eine Impfquote von 80 Prozent", freut sich Meinshausen. Alle elf Ärzte hätten sich impfen lassen. "Das ist ein klares Signal", so der Mediziner. Auch der Großteil der Angestellten habe sich immunisieren lassen.

Impfungen gehen am Dienstag weiter

Am Dienstag ist das Team nun bereits im nächsten Wittener Heim aktiv und impft dort Bewohner und Angestellte. Ende der Woche sollen alle Heime, in denen es derzeit keinen Corona-Ausbruch gibt, durchgeimpft sein. Die überschüssigen Impfdosen vom Dienstag (5.1.) gehen an das Evangelische Krankenhaus (EvK). Dort sei bereits eine Priorisierungsliste erstellt worden. Als erstes sollen dort Ärzte und Pfleger an der Reihe sein, die in direktem Kontakt mit Covid-Patienten stehen. Also vor allem Personal von der Intensivstation und der Isolierstation.

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Auch am Mittwoch wird in Witten weiter geimpft. Der Impfstoff, der an diesem Tag übrig bleibt, wird an das Marien-Hospital gehen, so Meinshausen. Das sei nach Rücksprache mit Kreis und Impfzentrum beschlossen worden. Denn das Impfzentrum muss auch die hiesigen Kliniken mit Impfstoff versorgen.

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NRW plant, Klinikpersonal ab 18. Januar zu impfen

Nach den Plänen von NRW-Gesundheitsminister Laumann soll die Gruppe der Klinikbeschäftigten, die engen Kontakt mit Covid-Patienten haben, ab dem 18. Januar geimpft werden. Im Kreis wird das zumindest teilweise nun schon früher passieren. Auch das Gemeinschaftskrankenhaus in Herdecke solle zeitnah überschüssige Impfdosen aus den Altenheimen erhalten, so Meinshausen.

In der nächsten Woche könnten die Impfungen dann vielleicht auch in von Corona betroffenen Heimen weitergehen -- allerdings nur in solchen, in denen der Ausbruch isoliert ist, etwa auf eine Station. Senioren und Mitarbeiter würden dann erst nach negativem Schnelltest die Impfung erhalten.

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Die Rückmeldungen nach den ersten Impfungen seien derweil durchweg positiv. Im Seniorenzentrum am Alten Rathaus habe es keine Komplikationen oder allergische Reaktionen gegeben, sagt Meinshausen. "Einige wenige hatten Kopfschmerzen", so der Mediziner. Auch ein lokaler Reiz an der Einstichstelle sei häufig. Doch das bewege sich alles völlig im Rahmen und sei auch bei anderen Impfungen durchaus üblich.

Das Bundesgesundheitsministerium prüft derzeit eine Verlängerung des Abstands zwischen der ersten und der zweiten Impfdosis. Arne Meinshausen würde das befürworten. "Das ist eine gute Idee. So können wir schneller in die Breite gehen und kommen so auch schneller an die Jüngeren ran." Denn diese würden zwar meist nicht schwer erkranken, das Virus aber verbreiten. Nach der ersten Injektion seien 54 Prozent der Geimpften bereits geschützt - ähnlich wie bei der Grippeimpfung.

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