Witten. Kurz vor Weihnachten nimmt die Stadtgalerie in Witten Obdachlosen ihren warmen Schlafplatz. Ist das herzlos? Keineswegs, findet Susanne Schild.

Kurz vor Weihnachten setzt das Centermanagement der Stadtgalerie Obdachlose vor die Tür. Ist das herzlos, ja unchristlich, gerade mit Blick auf die Weihnachtsgeschichte? Nein.

Es ist richtig, dass die Leitung des Einkaufszentrums nun durchgreift. Und dass sie die Probleme beim Namen nennt, gleichzeitig aber Stadt und Polizei mit ins Boot holt, damit diese einen Blick auf diejenigen haben, die einen Schlafplatz suchen.

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Die Stadtgalerie ist kein öffentlicher Ort. Es ist legitim, dass sie von ihrem Hausrecht Gebrauch macht und abends die Passage abschließen will. Toleranz darf man eben nicht maßlos ausnutzen. Wenn es dann noch Ärger wegen Randale und Fäkalien gibt, ist irgendwann Schluss mit lustig.

Natürlich brauchen Menschen wie Bernd aus Witten ein Dach über dem Kopf

Die Situation der Menschen auf der Straße ist furchtbar und natürlich brauchen sie ein Dach überm Kopf. Aber was tun , wenn sie selbst nicht wollen? So war oder ist es zumindest im Fall von Bernd, Wittens wohl bekanntestem Obdachlosen.

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Es geht aber auch um die Sicherheit der Passanten, die diesen Durchgang nutzen. Als ich kürzlich abends nach Dienstschluss dort Richtung Bahnhof ging, war ich allein mit drei Herren, die mit Sack und Pack auf dem Boden saßen und mich anstarrten. Auf diese Begegnungen kann ich gern verzichten. Ob ich mich bei dem vorgeschlagenen Umweg, dem schmalen Weg zwischen Parkhauseinfahrt und KiK, wohler fühle, mag ich allerdings bezweifeln.

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